Die Geschenke-FAQ

Inhalt

  1. Wie finde ich ein Geschenk für meinen Partner/meine Partnerin?
  2. Gibt es vielleicht ein paar konkrete Vorschläge?
    1. Gemeinsame Zeit
    2. Themenkisten
    3. Selbstgemachtes
    4. Im Advent
    5. Kleine Aufmerksamkeiten
    6. Blumen
    7. Weitere Ideen
  3. Was sonst noch dazugehört
  4. Was man beim Schenken eher nicht machen sollte
  5. Was für Geschenk-Anlässe gibt es überhaupt?

1. Wie finde ich ein Geschenk für meinen Partner/meine Partnerin?

Schon oft wurden wir in de.talk.romance gefragt, ob wir nicht einen guten Vorschlag für ein Geschenk für Freundin, Schwiegereltern oder einen sonstigen nahen Verwandten oder Bekannten wüssten. Da diese Frage immer wieder auftauchte, entstand diese FAQ.

Hier also die Schritte, die es lohnt durchzugehen, um ein geeignetes Geschenk zu finden:

1. Hat die Person einmal erwähnt, dass sie sich etwas wünscht oder einen bestimmten Gegenstand gerne ihr eigen nennen würde und es mittlerweile wieder vergessen? Oder befingert sie jedes Mal irgendwas sehnsüchtig und kauft es trotzdem nicht, weil zu teuer/unpraktisch/... ? Das ist die Gelegenheit, um ihr eine besonders persönliche Überraschung zu bereiten. Sei daher auch schon vorher stets aufmerksam und notiere Dir notfalls geäußerte Wünsche.

Diese "Untersuchung" lässt sich übrigens beeinflussen, indem man den anderen beim Stadtbummel begleitet, mal drauf achtet, in welche Geschäfte da bevorzugt geschaut wird, und vielleicht sogar mal nachfragt, was denn demjenigen von diesem oder jenem besonders gefällt.

Geschenke sollte man also nicht unbedingt in der letzten Minute erledigen wollen, Ideen kann man bereits lange vor dem eigentlichen Anlass sammeln und muss dann später nicht hilfeschreiend in dtr aufschlagen :). Und auch Gespräche über "was würdest Du gerne mal haben, was würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen, was am liebsten unternehmen" und ähnliches sind nicht nur lustiger Gesprächsstoff, sondern geben auch Hinweise für spätere Geschenkideen.

2. Denke darüber nach, für was sich die Person in der letzten Zeit besonders interessiert hat und überlege dann, was für eine Überraschung Du ihr damit machen könntest. Als Beispiel: falls sie vor kurzem die asiatische Küche entdeckt hat und sie selbst gerne kocht, könntest Du sie sicherlich mit einem entsprechenden Kochbuch und einem Wok überraschen. Sich dafür vorher zu informieren, was etwas taugt, statt nur schnell in ein Kaufhaus zu sausen, schadet dabei nicht :).

3. Insbesondere bei nahestehenden Personen wie der Freundin oder der Ehefrau beziehungsweise Freund und Ehemann sind Geschenke, die mit einem besonderen Erlebnis verbunden sind, eine gute Idee. Wieder ein Beispiel: ein Ballonfahrt, ein gemeinsamer Urlaub oder eine andere Aktivität, an die sich der/die Beschenkte noch lange erinnern wird. Anderes Beispiel: etwas, was an einen gemeinsamen Urlaub erinnert (Reisetagebuch oder Kalender mit den schönsten Fotos,...) oder darauf vorbereitet (schöner Bildband,...).

4. Auch bei Geschenken gilt: Quantität ist nicht gleich Qualität. So wirst Du Deine Schwiegereltern wohl mit einer einzelnen Flasche Wein mehr begeistern können als mit einer Palette Wein in Tetra-Paks. Auch Deine Freundin wird nicht nur deshalb zum Brillanten-Fan, weil Du für dieses Geschenk eine Menge bezahlt hast.

Sowieso, Geschenke müssen nicht die Welt kosten, auch kleine Dinge können einem sehr viel bedeuten, und der Wert eines Geschenkes bemisst sich eher selten nach dem materiellen Wert.

5. Letztendlich kann Dir jedoch niemand die Entscheidung abnehmen, was Du verschenkst, denn wir hier in dtr kennen den zu Beschenkenden mit Sicherheit nicht besser als Du selbst. Daher musst auch Du entscheiden, ob vielleicht doch eine Palette Billig-Wein mehr Begeisterung auslöst, als alle anderen Ideen.

6. Falls Du tatsächlich trotz intensiver Überlegungen gar keine Idee hast, ist es immer noch besser nachzufragen, ob derjenige einen Herzenswunsch hat, den Du ihm erfüllen könntest. Zwar stehst Du so möglicherweise als einfallslos und unkreativ da, doch immerhin wirst du so (vermutlich) einen guten Hinweis bekommen. Schließlich kann nunmal niemand hellsehen, und bevor man für viel Geld irgendwas schenkt, was jemand gar nicht haben will, kann Nachfragen durchaus eine brauchbare Lösung sein.

Eine andere Möglichkeit wäre in so einem Fall, dem anderen einen konkreten Vorschlag zu machen ("ich würde Dir gerne eine Modelleisenbahn schenken, weiß aber nicht, was genau Du gerne für eine hättest") und denjenigen dann noch vor dem Anlass bitten mitzukommen, um genau das richtige selber auszusuchen. Du solltest dabei den anderen nicht alleine losschicken, damit das Geschenk nicht zu unpersönlich wird - wenn man mitkommt, kann man wenigstens noch mit rumspielen, vielleicht ein bisschen beraten, sich informieren lassen, die Begeisterung des anderen miterleben, sich dafür interessieren, woran der andere Spaß hat. Manchmal gibt es auch ausgefallene Sachen, bei denen Du vorher schon viel Mühe investieren muss, einen Laden dafür zu finden - und dann kannst Du gleich den Ausflug dorthin mitverschenken :).

2. Gibt es vielleicht ein paar konkrete Vorschläge?

Vielleicht helfen Dir auch schon Vorschläge von dtr'lern weiter. Die Beispiele sind nur natürlich Anregungen und müssen (und sollen) gar nicht auf den Punkt genau nachgebaut werden.

2.1 Gemeinsame Zeit

Zeit miteinander verbringen zu können, gemeinsame Erinnerungen sammeln, schöne Tage miteinander zu erleben und Freude zu teilen ist wichtig für eine Beziehung. Darum sind gerade solche Geschenke umso kostbarer, bei denen man sich ganz dem Partner widmen kann, und sich eigentlich als Paar etwas schenkt, statt "nur" dem anderen.

Schön ist ein Gesellschaftsspiel für zwei: Ein Besuch eines Spieleladens hilft da weiter, die Mitarbeiter dort haben die meisten Spiele nämlich schon selber gespielt und können geeignete Vorschläge machen. Sich vorher schon im Netz informieren kann man in der Two-Players-List oder in den Rezensionen von Spielphase und Spielbox. Außerdem gibt es die NG de.rec.spiele.brett+karten, direkt dort oder über das google-Archiv lassen sich ebenfalls Anregungen finden.

Zwei Karten für eine Musical- oder Theatervorstellung oder andere kulturelle Anlässe (da gibt es ja immer mal wieder etwas außer der Reihe, wie Cirque du Soleil, Riverdance, Konzerte und ähnliches), vielleicht noch ergänzt mit anschliessendem schönem Essen, sind ebenfalls eine gute Idee für gemeinsame Unternehmungen. Sich rechtzeitig um Karten zu kümmern gehört natürlich dazu, ebenso wie möglichst unauffällig den Termin dafür freizuhalten. Das ist nicht ganz einfach, und einfach zu sagen "Nimm Dir bitte an diesem Abend nix vor" nimmt dann auch einen Teil der Überraschung, lässt den anderen aber dafür ungeduldig und neugierig werden.

Das gleiche gilt für einen Gutschein für ein Abendessen zu zweit - gut eignet sich eine Einladung in einem Restaurant, das der/die Beschenkte besonders gerne hat (also nicht Pizza & Pasta für einen begeisterten Fan der deutschen Küche) und wo ein Besuch nicht alltäglich ist. Aber auch eine Einladung für ein Restaurant mit Schwerpunkt auf einer neuen Geschmacksrichtung kann eine gute Idee sein.

Andere Möglichkeiten sind zum Beispiel:

2.2 Themenkisten

Schick sind auch kombinierte Geschenke zu einem speziellen Thema. Natürlich gilt auch hier: es muss zum Empfänger passen, etwas sein, womit derjenige etwas anzufangen weiss. Um noch mehr und andere Themenkisten als in den folgenden Beispielen zusammenzustellen, reicht es meistens, eine bestimmte Vorliebe, ein Hobby oder Leidenschaften des Beschenkten zu kennen, mit etwas Phantasie lässt sich dann einiges dazu finden. Besonders nett ist es dann, wenn auch die Verpackung dem Thema entsprechend gestaltet ist.

2.3 Selbstgemachtes

Schön sind auch selbstgemachte Sachen, die einiges persönlicher sind als gekaufte Dinge. Wem die folgenden Vorschläge nicht ausreichen, der findet viele Bastelbücher mit weiteren Ideen im Buchhandel, vor allem vom Christopherus-Verlag und vom Augustus-Verlag.

2.4 Im Advent

Neben Adventskerzen, dem Geruch nach frischen Tannenzweigen, Zimtsternen und dem Anblick von dicken, fröhlichen Weihnachtsmännern auf der Strasse gehört für viele Kinder der Adventskalender zu der Zeit vor Weihnachten dazu. Und was für Kinder eine schöne Sache ist, kann auch bei grossen Kindern gut ankommen, passende Verpackung und Inhalt vorausgesetzt. Praktisches wie Stifte und lustige Strümpfe, Gutscheine und Kinokarten sowie kleine Schleckereien kann auch Erwachsenen, die dafür zu haben sind, die Adventszeit versüssen. Adventskalender bedeuten einiges an Bastelarbeit und Vorbereitung, daher sollte man den Bau rechtzeitig beginnen.

In Bastelgeschäften und Buchhandlungen gibt es kleine Anleitungsheftchen mit schönen Ideen - von Schneemännern über Pinguine auf Eisbergen, Sternenhimmel und Kerzenlandschaften bis hin zu Raben mit Lebkuchen. Allerdings sind die fast immer nur kurz vor Weihnachten direkt vorrätig, und selbst Büchereien räumen ihre Weihnachtsbücher meistens zwischendurch ins Lager. Sich welche davon zuzulegen, um die dann rechtzeitig griffbereit zu haben, empfiehlt sich also. Beispiele für solche Anleitungsheftchen sind:

Daraus ist zum Beispiel einer mit niedlichen Advents-Elchen entstanden. Du kannst Dir aber natürlich auch einen Adventskalender selber ausdenken. Falls Ihr weiter auseinander wohnt, kannst Du auch per Briefpost eine Weihnachtsgeschichte verschicken (entweder jeden Tag eine oder eine lange in 24 Einzelteilen), so quasi als verschickter Adventskalender in schön gestalteten Briefumschlägen. Dafür eignet sich zum Beispiel:

In Büchereien und Buchhandlungen lässt sich aber sicherlich mehr finden, oder vielleicht magst Du ja auch selber eine schreiben.

Weitere adventliche Ideen:

2.5 Kleine Aufmerksamkeiten

"Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft" sagt ein Sprichwort. Nun soll man natürlich niemanden mit Geschenken überhäufen, aber viele freuen sich über eine kleine Überraschung dann und wann, die zeigt, dass der andere an einen gedacht hat und trotz Alltag aufmerksam gegenüber dem anderen geblieben ist. Das können ganz einfache Dinge sein, wie die Lieblingsschokolade des anderen zu kennen und einfach so vom Einkauf mitzubringen, einen für den anderen interessanten Artikel aus der Zeitung aufzuheben, den anderen nach einem langen Tag mit leckerem Essen zu verwöhnen oder im Winter bereits ein Schaumbad vorbereitet zu haben. Weitere Kleinigkeiten können sein:

2.6 Blumen

Gerd (FlyShogun) Bott schrieb am 19.Januar 2001 in dtr zum Thema Blumen:

Also das Thema Blumen und Frauen ist so alt wie die Menscheit oder der Gartenbau, und ich lebe davon die schönste Sprache der Welt zu produzieren und zu verkaufen.

Ich hab zum Verschenken von Blumen eine eigene Meinung, und zwar diese, dass Blumen als Notnagel, Alibigeschenk, als Beschwichtigungsinstrument fürs eingene schlechte Gewissen oder als Schmüsken, wenn man Mist gemacht, denkbar ungeeignet sind. Männer, die bis jetzt nicht kapiert haben, dass man einen Seitensprung nicht mit einem Riesenstrauß roter Rosen kompensiseren kann, sind zwar gut für mein Geschäft, aber ansonsten ziemlich daneben. An solchen Figuren haben meine Floristinnen einen Riesenspaß, die haben nach 30 Sekunden spitz, zu welchem Anlass die Blumen dienen sollen. Unsere Conny ist in dieser Beziehung Weltmeisterin.

Im Grundsatz gilt eigentlich das Blumen als Geschenk gut ankommen, wenn man einige Regeln beherzigt:

Erstens die Blume sollte mit der Botschaft verschenkt werden, dass man sich dabei was gedacht, Mühe gegeben hat, etwas ausdrücken will und nicht als Last Minute Notnagel dient, weil einem nichts eingefallen ist. 99% aller Frauen sehen den Unterschied innerhalb von 10 Sekunden, erklär der Floristin deines Vertrauens, was du vorhast und du kriegst den passenden Strauss dazu.

Zweitens Menge: Der Riesenstrauß Baccarat oder Mercedes-Rosen erschlägt, erdrückt, sowas hat in den meisten Fällen keinen Stil, für ein erstes Date würd ich ein schickes Gebinde mit Gerbera und Beiwerk in frischen Farben gelb, orange, oder in einem Pastellton wählen, nicht zu groß, eher bescheiden, aber stilvoll gemacht. Wenn man die Beschenkte einordnen kann, kommen auch Gebinde in Form eines klassischen Ikebanas oder etwas anvangarditische Sachen mit Exoten sehr gut, manchmal auch nur eine edle Orchidee oder so.

Drittens die Farbe: Rot nur wenn man verliebt ist, und über das erste Date weit hinaus ist, oder mit ihr in einer Beziehung lebt, einer fremden Frau mit 100 roten Rosen zu erschlagen, ist wie mit der Abrissbirne ins Haus zu krachen, zu unsubtil. Rosa oder helles Pink sind gute Farben, wenn du ziemlich schnell mehr willst, Gelb drückt tiefe Verehrung aus, ohne gleich mit der Wucht der roten Rose zu sprechen. Bei weiß bin ich vorsichtig. Wenn Du unsicher bist, lass Dir einfach einen Strauß fertigen, wo die Rose nicht im Vordergrund steht.

Die Rose: Die Rose ist die Königin unter den Blumen, und als solche soll sie behandelt werden, eine langstielige rote Rose, besonders die tiefdunkelrote BlackMagic, gilt als Zeichen von Liebe, und so sollte sie auch gereicht werden. Einfach nur so wie nebenbei, aus der Laune des Augenblicks heraus, nicht wie viele meiner Kunden, die sie wie im Abo jeden Freitag abend einzeln holen. Ich lauf zig mal die Woche im Kühlhaus an ihnen vorbei, und nur ab und zu zieh ich eine aussem Bund und nehm sie mit, wie heut morgen, wo ich sie einfach hinter den Scheibenwischer ihres Trucks geklemmt hab, bevor ich gefahren bin. Ein Wort noch zum großen Strauss roter Roten, viele Frauen sehen darin das sprichwörtliche schlechte Gewissen, wenn ich den Aussagen meiner Floristinnen trauen darf, kaufen 3/4 der Männer diese Sträuße mit der Mine des Büßers, viele Frauen reagieren mittlerweile panisch bis allergisch auf so einen Urwald, solche Sträuße würd ich nur verschenken, wenn es sich um einen ganz ausgefallenen Anlass handelt und ich mir absolut bin, dass das nicht in den falschen Hals kommen kann. Ach ja, die Geburtstagssträuße mit der Stückzahl entsprechend Jahre sterben auch nicht aus, mittlerweile setzt sich allerdings ein Trend fort, wo Charmeure unter den Stammkunden immer eine Anzahl weniger nehmen, wie nach Jahren üblich. So bei Frauen um die 50 sind 33-39 sehr oft verlangte Stückzahlen.

Ach ja, es müssen nicht immer Rosen sein, momentan erleben Klassiker wie Vergissmeinnicht, Gänseblümchen, Aquelegia, oder Ranunkeln wahre Blüten. Mit Nelken und Lilien wär ich vorsichtig. Sehr gerne verschenke ich Strelitzien, Gerbera, Freesien, zur Saison auch Flieder. Aber achtet darauf, dass der Strauss auch zum eigenen Typ passt, Romantisch veranlagte Männer mit avantgardistischen Sträußen sind genauso unpassend wie knallharte Typen mit einem Sträußchen Myosotis, es sei denn, Ihr wollt diesen Kontrapunkt bewußt setzen.

Und noch ein Tipp, wenn Ihr unterwegs seid, nehmt ein Messer mit so manche Wildblumenwiese bietet sich geradezu an, um ein Sträußchen zu pflücken. ;-)

2.7 Weitere Ideen

In den Geschenkbuch-Ecken der Buchhandlungen finden sich ab und zu Bücher, die besonders gut zum Verschenken geeignet sind. Aber auch Kinderbücher eignen sich gut zum Verschenken, unter anderem, weil sie sich gut vorlesen lassen... :). Beispiele für solche Bücher sind:

Noch mehr Ideen rund ums Schenken und Feiern gibt es im Netz:

3. Was sonst noch dazugehört

Natürlich ist es sehr praktisch und einfach, wenn das Geschäft, in dem man das Geschenk kauft, einen Verpackungsservice anbietet. Persönlich ist das aber eher nicht, also sollte man sich lieber an einer eigenen Verpackung versuchen. So schwierig ist das gar nicht, schönes Geschenkpapier gibt es ebenso wie Anleitungen für lustige oder schöne Verpackungen zu kaufen und inzwischen sogar im Netz zum Runterladen, ein kurze Suche mit einer Suchmaschine hilft meistens schon weiter. Wer mag, versucht sich mit Hilfe von Grafikprogramm und Drucker gleich am selbstkreierten Geschenkpapier :).

Für Geschenkverpackungen finden sich im Buchhandel einige Anleitungen, darunter zum Beispiel:

Bücher, CDs und ähnliches kann man sehr gut mit einer Widmung versehen. Das klingt altmodisch, ist inzwischen aber wieder "in" und gibt dem Geschenk noch einen persönlicheren Anstrich. Eine kurze Bemerkung, was der Grund für die Geschenk-Auswahl war, welchen Anlass das Geschenk hat und eine nette Grußformel plus Unterschrift reichen dafür schon aus.

4. Was man beim Schenken eher nicht machen sollte

Gutscheine sind ein sehr heikles Geschenk. Meistens klingt es nach "ich hab keine Idee und kenne Dich nicht gut genug, um welche zu haben, und habe eh keine Lust, mir Arbeit zu machen, also mach Du Dir die Mühe und such Dir selber was aus". Das ist vielleicht für den Großneffen, den man nur einmal im Jahr trifft, akzeptabel, aber nicht wirklich für den eigenen Partner. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel, sind aber eher selten. Eine mögliche Ausnahme wäre zum Beispiel der oben vorgeschlagene Musical-Besuch mit Abendessen - dort kann man die Karten schon haben, will sie aber nicht direkt verschenken, weil der Preis draufsteht, und die Einladung für das Abendessen muss man eh aufschreiben. Oh, und wenn schon es schon ein Gutschein sein soll: auch diese lassen sich unterschiedlich und kreativ verpacken.

Ständig zu vergessen, was man verschenkt hat, und dann jedes Jahr wieder das gleiche zu verschenken (wie Schreibunterlage mit Namensgravur in "Club der toten Dichter") ist ebenfalls keine gute Idee. Ebenso wenig sollte man völlig am Geschmack desjenigen vorbeischenken - einem erklärten Antialkoholiker eine Schachtel mit Kirschlikör-Pralinen oder eine Flasche Wein zu überreichen grenzt schon fast an Beleidigung.

Und auch die Auswahl des Geschenkes nach eigenem Geschmack ("ich wollte doch immer schon eine Modelleisenbahn, also schenke ich sie Dir") ist selten eine gute Idee, ebenso wie die Auswahl eines Geschenkes, das andeutet, wie man jemanden gerne hätte, obwohl es dessen Geschmack völlig widerspricht. Geschenke, mit denen man jemanden von etwas überzeugen will, sorgen ebenfalls selten für ungetrübte Freude. Beispiele: eine teure Perlenkette für jemanden, der keinen Schmuck mag, oder eine Einladung in ein Restaurant, für dessen Küche sich jemand nicht begeistern kann, die man selber aber ganz toll findet.

Jemandem bereits ab einem halben Jahr vorher zu erzählen, dass einem nichts für denjenigen einfällt, ist auch nicht so nett.

Und, was man besser niemals machen sollte: Den Geburtstag des Partners ignorieren oder gar vergessen. Von wirklichen Notlagen abgesehen: Selbst wenn man sich am Südpol oder in der Wüste aufhält, es gibt immer eine Möglichkeit, dem anderen wenigstens einen kurzen Gruß zu schicken - der muss zwar nicht Punkt Mitternacht ankommen, aber sich erst Tage später zu melden, stößt selten auf die Begeisterung des Partners.

5. Was für Geschenk-Anlässe gibt es überhaupt?

Auch abseits der üblichen Anlässe wie Nikolaustag, Weihnachten, Ostern, Geburtstag und Jahrestag gibt es genug Möglichkeiten, den anderen zu überraschen. Das können einfach kleine Aufmerksamkeiten wie eine winzige Packung der Lieblingspralinen oder eine Blume sein, die zeigen, dass man an den anderen gedacht hat, oder ein spontanes Mitternachtspicknick am See, das man heimlich vorbereitet hat. Solche Geschenke finde ich die eigentlich schönen, und habe sie fast lieber als die geplanten Geschenke zu festen Anlässen. Ohne festen Anlass wie Weihnachten hat man viel mehr Zeit, sich Gedanken zu machen und auf die Überraschung des Partners zu freuen, und man hat nicht den Druck, etwas schenken zu _müssen_. Umgekehrt eignen sich gerade feste Anlässe wie Weihnachten dazu, zwischen Paaren neue Traditionen zu schaffen, die ohne Geschenkzwang auskommen.

Abschließend vielleicht noch: Geschenke machen soll Freude bereiten, auch demjenigen, der etwas verschenkt. Es gibt Menschen, die beim Gedanken ans Schenken nur in Panik verfallen oder einfach überhaupt keine Ideen haben. Schenken kann man zwar zum gewissen Teil lernen oder einen Bereich finden, an dem man selber auch Spaß hat, aber wenn es wirklich nicht geht, sollte sich dazu niemand zwingen. Umgekehrt gibt es Menschen, die nicht gerne Geschenke bekommen. Die jeweiligen Vorlieben und Eigenheiten kann man durchaus erfragen und kennenlernen - auch das gehört zu einer Beziehung :).

Laura Ohrndorf und Sybille Kahl · Zusammengestellt im Januar 2002

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