Maskenball der Träumer

"Lebensstraßen"

Stay on these roads
we shall meet,
I know
stay on my love
we shall meet,
I know.... I know

"Stay on these roads" --- das war es, das Lied , mit dem so vieles begann..... mit dem eine bewegte Zeit für mich einsetzen sollte ..... eine Zeit voller Freude und inniger Liebe aber auch eine Zeit voller Traurigkeit und Zweifel...... eine Zeit des Nachdenkens....... eine Zeit, die mich vielleicht verändert hat ----- doch es war und ist keine schlechte Zeit...... auch wenn vieles nicht einfach war und so einiges noch schwer werden kann..... es ist eine Zeit, die ich heute nicht ungeschehen machen will , denn ich habe vieles erkannt....... Dinge neu erfahren, die ich dachte schon lange gekannt zu haben.

Es war eine schöne Zeit mit einem ganz besonderen Menschen.....

........ es war eine Zeit mit Dir!

Ich denke ich sollte diese Zeit festhalten...... sie nicht nur in meiner Erinnerung sondern auch auf diesen Seiten halten......

Vielleicht wird mir später..... in einer ferner Zukunft...... diese Geschichte des Lebens --- meines Lebens --- in die Hände fallen .... und ich werde mich hinsetzen, die Augen schließen und zurückgehen in eine Zeit, die mir jetzt noch so nah' ist...... und ich werde mich erinnern .....erinnern an eine Zeit voller Gefühle........ an viele traumhafte Momente..... und an eine wunderbare Frau..... an einen Menschen, der mir so viele Dinge gezeigt hat...... und es wird ein Bild vor mir auftauchen...... ein Bild von Dir..... und ich werde zwei glänzende warme Augen sehen, in denen ich so oft alles Glück dieser Welt gesehen habe..... ich werde den Geruch Deiner Haare spüren....... werde die zarte Haut Deines Gesichtes erleben, die ich so oft sanft berühren durfte.

Und ich bin sicher ich werde nicht mit traurigen Gefühlen zurückdenken ...... denn diese Gefühle werden allmählich verblassen.... werden den Erinnerungen Platz machen, die mir jetzt schon viel bedeuten....... werden sich vor dem zurückziehen, was ich mir für immer bewahren möchte ....... die Gedanken an unsere gemeinsame Zeit.

Und ich werde diese Zeilen lesen..... die Zeit neu durchleben.... und ein leises Lächeln wird in mir entstehen...... wird aus einem Teil Deiner Wärme in mir hervortreten, die immer in mir sein wird ......

Ja -- ich bin mir sicher ich sollte all' diese Dinge aufschreiben...... denn ich will nichts davon verlieren...... und ich will allen Menschen diese Geschichte erzählen...... denn jeder soll wissen, wie es damals war..... wie es heute ist...... was für ein wunderbarer Mensch diese kleine Frau ist, die ich heute noch so sehr liebe....... nichts soll vergessen werden..... und vielleicht werde ich anderen Leuten mit dieser Geschichte helfen können ..... ihnen einen Weg zeigen...... ihnen eine Tür aufstoßen, durch die sie etwas erblicken können, was in manchen Momenten schwer ist zu sehen ..........

Ich will so vielen Menschen damit helfen..... will meine Erfahrungen mit allen teilen die jetzt vielleicht traurig sind und dem Leben keine Chance mehr geben wollen........ ich will einfach etwas bewirken....... und vielleicht etwas ändern........ zum Nachdenken anregen.... zum Träumen verführen ....... und ich weiß..... ich bin selbst ein Träumer ---- einer, der so oft mit dem Kopf in den Wolken schwebt..... mit den Taschen voller Träume ...... einer, der vielleicht nie etwas wirkliches bewirken wird...... aber auch ein Mensch dieser Welt, der es nie aufgeben will...... einer an den sich vielleicht irgendwann niemand mehr erinnert ---- aber dieser Träumer wird sich irgendwann einmal sagen können...

"JA ---- ich habe gelebt.... habe alle Gefühle dieser Welt gespürt..... bin auf vielen Pfaden gewandert..... habe Freude am Leben gehabt --- auch wenn vieles nicht einfach gewesen ist aber ----- die Welt ist doch schön!"

Ich weiß nicht, ob jemals jemand anderes diese Erzählung lesen wird..... weiß nicht, ob nicht vielleicht viele den Kopf schütteln werden und denken "Was soll denn das?"....es ist mir gleichgültig ..... denn diese Worte sind Dir gewidmet Katrin....... und auch Dir will ich diese Geschichte erzählen..... und viele Teile werden Dir bekannt vorkommen..... Du wirst sie wiedererkennen aus meinen vergangenen Briefen an Dich........

Und so denke ich, sollte ich beginnen..... sollte da anfangen, wo das Schicksal wollte, daß wir uns ineinander verlieben...... damals vor einer langen Zeit.... als alles angefangen hat...

"Tanz durch Sternentore"

Damals beim "Tanz in den Mai"......

Naja -- also um ehrlich zu sein, ich wollte zuerst eigentlich gar nicht hin -- irgendwie war ich am Tag vorher nicht so gut gelaunt.... aus irgendwelchen Gründen habe ich mich aber dann doch aufgerafft, was zuerst auch durch eine kleine Enttäuschung bestraft wurde. Da waren wir doch tatsächlich die ersten --- und wie es aussah sollten wir auch erstmal die einzigen bleiben ......

Etwas später bist dann auch Du aufgetaucht......... ich erinnere mich noch gut, was Du angehabt hast , wie Du ausgesehen hast....... daß Du genau am gegenüberliegenden Ende dieses langen Tisches gesessen hast, der erfüllt war von lautem fröhlichen Gerede und dessen Tischdenke bereits unter dem verschütteten Bier gelitten hatte.....

Ich weiß noch, wie es war, als wir uns zufällig im Zugang begegnet sind....... als wir uns versprochen haben, daß wir einmal zusammen tanzen wollen...... als ich versucht habe zu erklären, daß vielleicht jeder Zirkusbär mehr Tanzschritte beherrscht als ich...... als ich gemerkt habe, daß Dir das egal war...... denn auch Du wolltest näher zu mir kommen..... genauso, wie ich Deine Nähe spüren wollte.....

Und es hat lange gedauert, bis ich endlich den Mut aufgebracht habe Dich aufzufordern.....

doch dann haben wir keinen Tanz ausgelassen........ bis das letzte Lied verklungen war sind wir über die Tanzfläche geschwebt.... und waren das erste Mal zusammen glücklich...... haben alles andere um uns herum vergessen.... haben nicht gemerkt, daß bereits viele von unseren Freunden gegangen waren....... daß wir die letzten auf der Tanzfläche waren.

Was war ich stolz..... stolz mit einer solch' wunderbaren Frau tanzen zu dürfen ....... auch wenn vielleicht jeder Tanzlehrer die Hände vorm Gesicht zusammengeschlagen hätte..... mir war es egal..... denn ich war an einem Ort, an dem nur Du mir gefolgt warst. Welch ein Glück war in mir..... ein Glück, daß ich zuerst gar nicht ganz erfassen konnte, ein so inniges Gefühl, daß ich erst viel später ganz in mich gelassen habe .....

Danach folgte die leichte Angst, als ich Dich das erste Mal angerufen habe, daß Du Dich vielleicht gar nicht mehr so richtig an diesen Tag erinnerst, denn wir hatten beide auch das ein oder andere Glas geleert.......

Ich war mir einfach unsicher..... hatte Angst, daß ich mich vielleicht geirrt hatte...... und es hat lange Zeit und bestimmt eine halbe Flasche Sekt gedauert, bis ich bereit war..... bereit auch evtl. ein neue Enttäuschung zu erleben.......

Hatte ich doch schonmal am Telefon eine gescheiterte Hoffnung begraben..... bei jemanden, der mir in der ganzen Zeit nicht so viel bedeutet hat, wie Du mir in den ersten 5 Minuten........

Und auch Du hattest Deine Zweifel..... wußtest nicht, ob ich nicht vielleicht etwas vergessen hatte von diesem Abend...... von diesem Tanz ......

Dieser Tag..... es war glaube ich der 3. Mai...... gab' uns beiden Sicherheit.... denn wir wußten nun.... daß niemand etwas vergessen hatte...... daß wir beide das gleiche wollten ....... und wir planten einen Tag gemeinsam zu verbingen.

Und ich wartete ---- konnte mich auf nichts mehr konzentrieren..... konnte nur an Dich denken....... und die folgende Woche war nicht einfach für mich, denn es gab' zwei verschiedene Personen in mir. Der eine war derjenige, der mühsam einen Ring von zahlreichen stahlharten Mauern um die in der Vergangenheit verletzen Gefühle errichtet hatte, der andere war jemand, der sofort einen Teil von Dir erkannt hatte und alles akzeptieren wollte, wenn er bloß in Deiner Nähe sein durfte.

Und der Tag kam....... trat aus der Zukunft und wurde Gegenwart..... und selbst die letzten paar Stunden schienen nicht zu vergehen zu wollen...... dehnten sich zu kleinen Ewigkeiten, bis dieses Warten dann endlich vorbei war ....... ich mich in mein Auto gesetzt habe..... mich auf den Weg gemacht habe ....... Ich erinnere mich noch gut an meine Ungedult...... was war ich nervös und unsicher..... wie sehr fieberte ich diesem Moment entgegen, der bereits seit einer langen Zeit in mir......in meinem Herzen war..... es war der Tag an dem ich das Lied "Stay on these roads" so oft gespielt habe .....

Doch das Warten erlosch..... der Moment war endlich gekommen......

Wir haben uns am Denkmal getroffen...... und haben uns auf den Weg ins Kino gemacht.... oh jeh..... ich glaube ich habe damals sehr viel geredet, weil ich einfach nervös war und diese Unsicherheit mit einem Mantel aus Worten verdecken wollte.....

Und wir haben uns "Star-Gate" zusammen angesehen...... und tatsächlich.... dieser Tag war für mich wirklich soetwas, wie ein Tor zu den Sternen....... es war als hätte jemand die Vorhänge vor meinem Fenster aufgerissen...... und hätte mir dadurch den unendlichen weiten Sternenhimmel gezeigt........ der so weit und so glanzvoll...... und doch so unnahbar und unbegreiflich...... so undurchdringlich ist.

Es war der Beginn einer wunderbaren Zeit..... es waren sicherlich die schönsten Monate meines Lebens ---- eine Zeit, wo es endlich wieder Lichtblicke gab, wo es schien, daß es auch für mich ein kleines Stückchen Glück reserviert worden war ---- eine Zeit, in der ich wieder Vertrauen in das weibliche Geschlecht gewonnen hatte, ---- eine Zeit, in der ich geliebt habe, wie noch nie in meinem Leben, ---- eine Zeit, in der ein wunderbares weibliches Wesen, welches durch einen Blick mit zwei glänzenden Augen und durch ein freches Lächeln die Zeit zum Stillstand bringen konnte, mich in eine Traumwelt führte, in der ich hoffte zu bleiben und mich für ewig selbst zu vergessen, mit dem Kopf in den Wolken und mit Taschen voller Träume.

Weißt Du noch, wie es war, am Anfgang, als alles noch so schön war, weißt Du noch, als wir uns zum ersten Mal getroffen haben, als wir dieses Eis auf der steinharten Waffel gegessen haben............, weißt Du noch, als wir beim Italiener waren und Du mir diese Geschichte von den Maden erzählt hast..............., weißt Du noch, als wir mit den anderen in der Disco waren und uns hinterher alleine abgesetzt haben................, weißt Du noch, als wir uns an diesem Abend zum ersten Mal geküßt haben......, weißt Du noch wie alles war Katrin , damals, vor tausend Jahren, als alles noch so schön war............

Und diese Wochen brauche ich nicht zu beschreiben..... denn die Erinnerung daran wird immer in meinem Herzen sein...... wird nie verblassen...... und wir beide können heute sagen, daß es eine wirklich schöne Zeit war............ es waren Momente, die wir zusammen erlebt haben..... Momente, in denen ich eine Zärtlichkeit und Geborgenheit gespürt habe, die ich noch nie vorher so erfahren hatte..... ich dachte immer, daß die wahre Liebe schon lange ein Vertrauter in meinem Leben gewesen ist...... ich hatte mich geirrt....... denn erst in diesen Monaten mit Dir habe ich begriffen, welch starke Kraft die Liebe ist .......... Liebe dieses so unbeschreiblich schöne Gefühl...... dieser unbeschreiblich schöne Schmerz........ dieser Mantel aus unermeßlicher Wärme und Geborgenheit, der einem hilft in der Kälte der Welt zu überleben.

Liebe ist eine so unheimlich starke Kraft, die soviel bewirken kann und ich glaube ich durfte einen winzigen Teil davon in Dir sehen und habe erkannt, daß es so viel mehr von dieser wunderbaren Wärme in Dir gibt......

"Blaue Traum-Ameisen"

Ich entsinne mich, an eine Legende der australischen Ureinwohner......... in der es heißt, daß unter der Erde die blauen Traumameisen leben..... und träumen...... träumen von einer besseren Zeit. Und wann immer sie geweckt werden...... sie ihre Träume verlieren....... ihre Traumwelten aufgeben müssen...... wird ein gewaltiges Erdbeben über unsere Welt kommen und solange gebieten, bis die Traumameisen wieder einen Ort gefunden haben, an dem sie wieder träumen dürfen ......

Ich glaube ich bin einer dieser Traumameisen....... und ich wurde geweckt ..... ich verlor einen Teil meiner Träume, als ich erkennen mußte, daß Du Dir unsicherlich geworden warst..... und das Erdbeben das danach in mir stürmte ließ meine Traumwelt untergehen und eine leere Wüste nahm diese verlassene Stelle in meinem Herzen ein.....

Und ich denke in jedem von uns steckt eine dieser Traumameisen....... und meistens schlafen sie.... und für viele Menschen ist es gut, wenn sie nie erwachen..... niemals ihre müden Augen aufschlagen und dann die Welt erkennen müssen, die so sehr von dem Reich in ihren Träumen abweicht .......

Aber es ist nichts schlimmes , wenn sie doch aufgerüttelt werden ....... obwohl es nicht leicht ist und meist der Anbruch einer härteren kalten und einsameren Zeit bevorsteht...... eine Zeit, in der man seine eigene Welt nicht mehr versteht...... in der man sich nicht mehr versteht.... in der es vielleicht auch einfach kein "verstehen" geben darf ......

Auch für mich zerriß plötzlich meine kleine Welt, als Du mich weinend umarmt hast und Worte des Zweifels die in mein Herz drangen ......... ich erinnere mich noch heute an jedes Deiner Worte.... erinnere mich genau an Deine vor Traurigkeit und Angst zitternde Stimme, die diesen einen Satz entfesseln........ dieser eine Satz, der so viele Dinge für mich verändern sollte....... der so vieles bewirkt hat......

Ich weiß nicht wo ich in den Momenten danach gewesen bin........ ein tiefer unendlicher Schmerz ergriff Besitz von mir und eine genzenlose Traurigkeit breitete gewaltige dunkele Schwingen über mich aus und zog mich in eine Welt........ in ein Reich, in dem ich schwerelos in einer undurchdringlichen Finsternis gefangen war........ in der das muntere Singen der Vögel plötzlich von einem Meer der Lautlosigkeit verdrängt wurde....... eine Welt in der es nur mich gab.......... ein Ort an dem ich allein war....... allein mit meinen Gedanken...... allein mit meinem Schmerz ..... mit meiner Traurigkeit......

Die Welt voller Sonnenschein, die ich so sehr geliebt habe, hatte sich in eine endlose Wüste voller Trauer verwandelt, in der ich total verloren war ........ und ich hatte Angst, daß ich Dich verloren hatte.... das ich alles verloren hatte......

Das Seil der Liebe war gerissen --- und befand mich bereits in dem Fall in die Tiefe ------ und der Aufprall sollte mein Herz zerschmettern in tausend kleine Teile, denn es gab tausend Gründe Dich zu lieben.......

Mir war kalt..... so unendlich kalt...... denn ich hatte das Gefühl das etwas aus meinem Herzen herausgerissen wurde........ etwas das mir so viel bedeutet hat..... etwas das ich niemals im Leben hergeben wollte.....

Es war der Augenblick, indem durch diese grenzenlose schmerzende Traurigkeit die kleine blaue Traumameise in mir nicht mehr träumen durfte....... es war der Moment in dem sie sich erhob und ihre müden Augen öffnete ...... und durch heiße Tränen die verschwommene dunkele Welt erblickte, die sie in keinem Traum vorher gesehen hatte.

Und diese Tränen, flimmerten vor den Augen..... lösten sich..... und stürtzen in eine schwarze Tiefe......

Kalte Welt der Einsamkeit

Nein..... ich schäme mich meiner Tränen nicht, im Gegenteil --- ich finde man sollte seine Gefühle ruhig herauslassen --- und Menschen, die dies nicht wollen aus Angst, Schwäche oder verletzbare Punkte zu zeigen, die tun mir leid, denn die kennen wohl auch nicht das andere Extrem ---- das Gefühl totalen Glücks, das Gefühl der Wärme, dieses totale Glühen von Innen heraus, daß dieses Leben so wunderbar macht, ein Gefühl, an das ich mich noch sehr gut erinnere, denn vor kurzem war ich noch derjenige, der behaupten konnte ein riesige Portion davon zu besitzen.

Ich hatte noch soviel Liebe in mich für Dich, und konnte sie nicht befreien, mußte sie einsperren....... eine Liebe zu dem Menschen, der mir einfach alles bedeutete. Und diese, in einem eisernen Käfig eingesperrte Liebe konnte mich zerstören..... das wußte ich nur zu gut.......ich wollte Dich nicht aussperren, aufgeben müssen , ich wollte DICH, wollte Deine Gefühle teilen,....... wollte bei Dir sein....... ich verstand es nicht..... wollte das WARUM nicht begreifen....... konnte es nicht erfassen..... konnte nicht glauben, daß ich Dich nie wieder in die Arme nehmen darf, daß ich Dir nie wieder übers Gesicht streicheln darf, daß ich nie wieder Deine unendliche Wärmen spüren werde............

Ich konnte es nicht verstehen...... konnte nichts begreifen...... habe mich einfach schweigend aufgesetzt...... und ein Teil meines Herzens hörte auf zu schlagen..... und diese grausame Kälte durchströmte mich und nahm' mich gefangen........ erfüllte mich..... wurde zu einem Teil von mir.......

Ich erinnere mich nicht mehr, wie lange ich damals schweigend am Boden gelegen habe..... wie lange ich weit weit weg war...... ich weiß nur noch, daß ich stürtze....... daß ich fiel...... verschluckt wurde........ daß alles um mich herum zusammenbrach...... und daß diese Trümmer meiner Träume -- meines Glücks -- mit mir fielen in dieses dunkele Nichts, wo die Traurigkeit herrscht und alles Licht..... alle Farben..... alle Wärme verschluckt.....

Ich entsinne mich, wie es damals war, als die letzen Scherben meines vergangen Glücks mit heißen Tänen aus meinem Inneren herausgetragen wurden , mir über das Gesicht liefen..... dahinschwanden ..... untertauchten in dem Nichts, das mich umgab'.

Es waren Momente wo die Zeit still zu stehen schien....... wo es keine Ziele..... keine Wärme..... keine Freude...... kein Leben mehr zu geben schien....

Es waren Augenblicke, in denen Du noch einmal zu mir gekommen warst, als Du Dich neben mich gelegt hast....... mich umarmt hast........ mir helfen wolltest....... als Du das letzte Mal dieses Gefühl der unbegrenzten Einsamkeit aus mir verdrängt hast.....als ich noch einmal meine Arme um Dich schließen durfte...... und ich wollte Dich halten..... wollte Dich nie wieder loslassen...... wollte ihn nicht verlassen, meinen verzauberten Rosengarten.

Wir haben nicht viel gesagt.... denn wir beide wußten, was das Schicksal für uns beide entschieden hatte..... nur zwei Sätze sind mir heute noch in Erinnerung geblieben.... zwei Sätze, die all das ausdrücken sollten, was wir uns in diesen Momenten so sehr gewünscht haben........

Ich will Dich nicht verlieren.......
Ich will Dich nicht verletzen
Zwei Wünsche, die einfach nicht erfüllt werden konnten,
zwei Wünsche, die nicht sein durften,
zwei Gedanken,
zwei Menschen,
zwei Leiden

WARUM... WARUM..... WARUM bin ich so allein.......?

Ich fühlte eine solche Leere in mir, daß ich dann einfach nicht wußte , warum es so sein muß, warum ich Dich verliere, warum die Sonne nicht mehr für mich scheint, warum die Welt nur noch aus hohlen anonymen Menschen zu bestehen scheint, warum ich so alleine war ----- so alleine in meiner Welt........ in einer Welt, in die ich nicht gehörte.

Du fehltest mir so, Du fehltest mir so unendlich --- ich konnte mich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen, nie wieder Deine Zärtlichkeiten zu spüren...........ich dachte ich schaffe es einfach nicht, ich wußte nicht wie.........ich dachte ich halte es einfach nicht mehr aus.... diesen Schmerz...... diese Einsamkeit....... diese Kälte.... diese unendliche Leere in mir......

Wo bist du,
hatte Dich doch vorhin noch gespürt,
mich an Dir gewärmt,
Deine Lippen gekostet
Dein Haar gerochen.
Und setze ich mich im Bett auf,
der graue Tag schlägt mir entgegen,
quäle mich zur Arbeit,
schlage die Zeit tot bis zum Abend.
Doch wenn es dunkel wird,
dann kann ich Dich hören,
dann bist Du bei mir,
dann kann ich träumen.
Nur Nachts, da bin ich glücklich!

Ich war wie ein kleines Kind, das mitten in einer riesigen Menschenmasse steht und verzweifelt in die Gesichter der Leute schaut...... jemanden sucht ...... jemanden dessen Wärme es braucht.........aber keiner sieht dieses kleines Kind......... ich war eingeschlossen in einer Seifenblase.... und konnte alles sehen...... mich aber sah' keiner....... und diese Seifenblase ---- so dünn sie auch war, trennte mich von meiner Welt..... von der Welt, die ich so geliebt hatte..... und ich konnte sie sehen..... meine Welt...... aber ich konnte nicht zu ihr...... konnte nicht zu Dir.

Ich wollte Dich verstehen ---- denn ich verstand nicht, warum Du plötzlich so anders empfandest als ich..... warum Du mich alleine gelassen hattest ............

ICH LIEBE DICH ---- das wird keine Macht der Welt jemals ändern können, und vielleicht werde ich nur noch nachts glücklich sein dürfen, in meiner kleinen Traumwelt, in der wir immernoch zusammen über die Tanzfläche schweben,.......... eine Traumwelt, in der ich nicht so allein bin, in der mir nicht so kalt ist, eine Traumwelt, aus der ich niemals erwachen will.....

Es war eine schwere Zeit........... es war der Anfang vieler Veränderungen .....

"Hoffnungsritter"

Wir hatten uns versprochen, daß wir uns wiedersehen wollten...... daß wir uns nicht ganz aufgeben wollten...... daß es ein Wiedersehen geben sollte ......

Wir wollten etwas erreichen, was so vielen Menschen verschlossen ist, was auch ich noch nie erreicht hatte....... wir wollten ein neues "uns"" ins Leben rufen........ uns neu verstehen..... neu begreifen.......... wir wollten unser gegenseitig Vertrauen nicht verlieren...... wollten uns nicht für immer verlieren ......

So haben wir uns ein Versprechen gegeben, daß es einen Zeitraum von 3-4 Wochen geben sollte, in der jeder für sich selber versuchen sollte zu verstehen........ in der es kein "wir" geben durfte. Aber wenn ich Dich schon verlieren mußte , dann wollte ich dies in kleinen Schritten tun ---- und ich wollte Dich in meiner Nähe dabei haben und wollte mit Dir reden und versuchen Dich zu verstehen..... ich wünschte mir so sehr, Dich verstehen zu können..... ---- und ich wußte, daß für mich Zeit keine Wunden heilt.... ich will mich immer möglichst schnell an das Neue gewöhnen.... sonst fange ich an Mauern aufzubauen, die keiner durchdringen kannn...... so wußte ich, daß es sehr schwer für mich werden würde unsere geplante Zeit zu ertragen ----- aber ich wußte, daß Du diese Zeit brauchtest..... und ich war bereit zu warten....... bereit diese Zeitspanne auf mich zu nehmen......

So bin ich damals gegangen...... mit einem Ziel vor Augen...... damals als ich Dich das letzte Mal gesehen habe...... das letzte Mal Deine Stimme vernommen habe......

Dennoch mußte ich das einfach irgendwie alles verarbeiten und so habe ich Dir seinerzeit den ersten Brief geschrieben, der mir wenigsten die kleine warme Illusion gab in Deiner Nähe zu sein, und mit Dir persönlich zu reden, was ich nicht durfe.

Ich wollte meine Gefühle ausleben, meinen Schmerz herauslassen --- auch wenn dies nicht der einfachste Weg war, es war der Weg, den ich gehen mußte.

Mir war es einfach wichtig, daß Du wenigstens etwas vom dem wußtest und verstandest , was ich fühlte, und ich weiß , daß Du mich verstehen wolltest und daß Du mich verstehen solltest.

Und in diesem ersten Brief wollte ich mir einfach nur alles von der Seele schreiben -- vom kleinsten Gedanken über kleine Lichtblicke bis hin zum tiefsten Schmerz......

Ich wollte Dich zu nichts drängen..... wollte es für Dich nicht noch schwerer machen, als es vielleicht schon war ----- aber ich wollte einfach nur, daß Du nochmal die Augen schließt, an vergangene Tage denkst und Dir einfach nur sicher warst , daß es da nichts mehr von mir in Dich gibt...... daß es keine zweite Chance ---- keine Zeit und keinen Ort für uns geben mehr sollte --- daß es keine Liebe mehr für mich gab......

Ich wußte einfach nicht, ob ich nicht einfach nochmal mit aller meiner Kraft um Dich kämpfen sollte..... nochmal alles versuchen sollte...... ich mußte sicher sein, daß es kein Zurück mehr für Dich geben konnte .....

Aber man muß wissen geben was man kämpft....... ob man wirklich gegen Zweifel und Unsicherheit kämpft....... oder ob man möglicherweise demjenigem entgegentritt , den man liebt..... und ich bin heute froh damals begriffen zu haben, daß sich mein Gefecht gegen Dich gerichtet hätte ..... daß ich Dich damit hätte verletzen können...... daß vielleicht vieles dadurch anders geschehen wäre.....

Und es war schlimm , weil ich dachte, ich müßte meinem kleinen Hoffnungsritter den Todesstoß darbringen....... ihn dazu zwingen die weiße zu Fahne zu hissen, damit er Dich nicht verletzen konnte ...... ich mußte es nicht....... ich mußte ihm nur ein anderes Ziel geben...... ein anderes Streben bewirken....... ihm etwas anderes zeigen, wofür es sich zu kämpfen lohnt........ ihn einen Weg weisen, wo er vielleicht einmal Deinem kleinen Hoffnungsritter begegnen wird........ wo es wieder zwei geben wird, die nebeneinander gegen die Zweifel kämpfen können...... um das zu erreichen, was wir uns beide vorgenommen haben...... was wir uns so sehr wünschen ......

In mancher Hinsicht hatte ich damals die Empfindung, daß es unecht war, daß ich Dir diese Briefe geschrieben habe ---- ich wollte Dich nicht traurig stimmen , aber ich mußte einfach einen Teil meiner Welt aus mir heraustragen ---- und ich wollte und will einfach nur, daß Du mich verstehst, denn daß liegt mir sehr am Herzen......

Ich versuchte einfach nur zu ergründen, warum Deine Gefühle für mich nachgelassen haben, warum Du mich nicht so lieb' hattest , wie ich Dich noch immer liebe, warum es einfach nicht wieder so sein konnte, wie an diesem 1.Mai, als zwei Menschen alles Glück dieser Welt in sich spürten und dem nächsten Wochenende entgegenträumten.

Du bist so ein wunderbarer Mensch den ich so sehr vermisse......

Du strahlst einfach eine solche überwältigende Wärme aus, eine Wärme, die wie ein Lichtstrahl, wie das Licht aller Sonnen, einen durchdringt, alles durchströmt, und erst im Herzen aufhört zu sein .............

Ich habe noch nie eine Frau gesehen, die in ihrem Gesicht die ganze Lebensfreude und die ganze menschliche Güte zum Ausdruck gebracht hat, wie Du........ Du hast eine solche Aura um Dich, die so unbeschreiblich warm ist .........Sicherlich weiß ich viele Dinge von Dir noch nicht, aber die wesentlichen Dinge, die Dinge, worauf es im Leben ankommt, weiß ich schon, seit wir das erste Mal zusammen im Kino waren, denn diese Dinge spürt man im Herzen.......

Liebe ist so ein unbeschreiblich schönes Gefühl,
so ein unbeschreiblich schöner Schmerz,
daß man glaubt eins zu sein mit dem ganzen Universum.
Die Empfindung einer unvorstellbaren Weite,
in der jeder Stern, jede Galaxie die Seele teilt,
so daß sie vor Glück weinen und zerspringen möchte.
Es ist ein Balanceakt ohne Netz.
Doch gleichzeitig ist die Liebe wie ein Mantel,
der sich schützend um Dich legt,
Dir Wärme und Geborgenheit schenkt,
Dir in der Kälte der Welt hilft, zu überleben.
Es ist Unsinn sagt die Vernunft,
es ist Unglück sagt die Berechnung,
es ist nichts als Schmerz sagt die Angst,
es ist aussichtslos sagt die Einsicht,
es ist leichtsinnig sagt die Vorsicht,
es ist unmöglich sagt die Erfahrung
ES IST WAS ES IST, SAGT DIE LIEBE.

Es ist sicherlich die gefährlichste Sache der Welt, aber ich bin sicher, es ist der Sinn des Lebens, etwas nachdem alle Menschen streben, etwas, was ich in dieser unbeschreiblichen Stärke nur bei Dir gefunden habe.

Liebe ist ein Glas, das zerbricht, wenn man es unsicher, oder zu fest anpackt.

Wieso kann Liebe nur so schmerzvoll sein, wer kann soviel Leid ertragen???

Düsterzeit

Und es sollte eine Zeit des Leids für mich anbrechen....... eine Zeit, in der mich viele Fragen quälten .... viele Dinge an die ich geglaubt hatte plötzlich durchsichtig und unwirklich zu werden schienen ..... viele Erinnerungen aufflammten.... unvermutet kamen sie.... ganz plötzlich mitten bei der Arbeit, wenn ich mit einem Kollegen über berufliche Dinge diskutierte oder so, erschien mir plötzlich Dein Gesicht --- erschien in mir ..... und ein stechender Schmerz und eine totale Leere bauten sich auf.

Dann verblaßte plötzlich die Umwelt, und ich fand mich in einer Welt wieder, in die ich nicht gehörte --- eine Welt in der sich wunderbare Erinnerungen mit tiefen traurigen Empfindungen mischten.

Ich wollte einfach nicht glauben, daß es da nicht irgendwo weitergehen kann, daß es da nicht eine Zeit und einen Ort geben kann, wo wir miteinander schmusen können ---- und dabei die Zeit und die Welt zu einer Nichtigkeit werden lassen können......

Ich verstand so viele Dinge nicht ---- und keiner konnte sie mir erklären ....... und jeder Tag... jeder dieser unendlichen Tage endete in Auflösung ......

Das Leben machte ohne Dich einfach keinen Sinn.....ich sah einfach keine Ziele, keine Kerze im Fenster, nichts worauf ich mich freuen konnte.... niemand, der mir Deine Wärme geben konnte..........nichts........

Ich hatte Angst, daß diese Wochen, die wir uns vorgenommen hatten, uns zu sehr entzweien, denn in dieser Zeit gab es nicht das geringste, das für mich eintreten konnte......

Ich hatte Angst, daß Du in dieser Zeit auch die schönen Momente vergessen könntest, daß Du mich vergessen wolltest ............. DAS DU MICH VERGESSEN WIRST.

Ich wußte einfach nicht, wie ich es schaffen sollte ..... ich hatte in meinem Leben schon so einige Welten aus dunkelen Schattenträumen durchwandert, aber diesmal tat alles einfach so unübersehbar weh, so, wie ich es noch nie gekannt hatte.

Tagsüber versteckte ich die Sonne hinter einem Rolladen und fing an, diese Brief an Dich zu schreiben..... in einem dunkeln Zimmer, in dem nur eine kleine Kerze ein kleinen ruhigen Lichtkreis warf , eine Kerze, die Du mir geschenkt hattest...... und irgendwie hatte ich oft das Gefühl, daß ich selber diese kleine Kerze war , allein in einem dunklen Raum, brennend vor Schmerz und leicht durch eine einzige Träne zu löschen.

Frieden erreichte ich nur mit Hilfe mit Schlaftabletten...... und dieser Schlaf war soetwas für mich, wie ein kleines Paradies. das mich kurzzeitig von meinem Schmerz befreite...... denn im Schlaf gehörtest Du immer noch zu mir.... warst Du bei mir...

In den ersten Tagen hatte ich gehofft, daß Du Dich melden würdest, aber diese Hoffnung war einfach nur so etwas, wie ein Licht, daß in einem Fenster scheint, um einen kleinen Weg aufzuzeigen ---- einfach nur Ausweg, um wenigstens wieder ein paar traurige Tage besser zu überstehen...... ich wußte, Du konntest es nicht...... durftest es vielleicht nicht.....

Ich war total durcheinander, wollte alles anfangen, wollte alles beenden, war mir so unsicher bei Sachen, über die ich früher nicht einmal einen Wimpernschlag nachgedacht habe...... und ich war so allein........

Ein so großer Teil von mir war bei Dir geblieben, weil er Dich einfach mehr liebt als mich, so daß der kümmerliche Rest von mir einfach kein Mensch mehr war........ niemand mehr war....... langsam sterben wollte....... langsam sterben sollte........

Abschied
Aus Liebe lernten wir uns kennen, doch leider nur für kurze Zeit.
Das Schicksal wollte, daß wir uns trennen, vielleicht für alle Ewigkeit.
Hab` Dank für all die schönen Stunden, die ich hab` bei Dir gefunden.
Und bindet Dich ein neues Glück, so denke auch an mich zurück.
Was nützt es mir, wenn heimlich ich Dich liebe?
Du bleibst ja doch nicht mein und hoffnungsvolle Liebe,
bringt mir nur Träume ein.
Ach hätten meine Augen die Deinen nie gesehen,
dann könnte ich froh und heiter an Dir vorüber gehen.
Ach hätten meine Lippen die Deinen nie geküßt,
dann hätte ich nie erfahren, was wahre Liebe ist.

Ich bin zu schwach, um zu vergessen, daß du so stark warst, mein zu sein.
Niemand soll mein Schicksal kennen, drum zeig` ich lächelnd mein Gesicht.
Alle sollen denken, daß ich glücklich bin, doch ich bin es nicht!

Ich fuhr' öfter einfach so mit meinem Auto durch die Gegend, habe das Schiebedach aufgerissen...... mich von der Sommerluft überfluten lassen ..... und dann genoß ich es manchmal das Quitschen der Reifen in den Kurven zu hören, die Leute mit dem Kopf schütteln zu sehen und den Drehzahlmesser in den roten Bereich zu treiben...... dann fühle ich mich irgendwie etwas freier etwas unbeschwerter, wenn ich mich an diesen Grenzen bewegte........

Es ist mein Weg in solchen Zeiten am Abgrund zu tanzen..... das Nichts zu sehen......

Es war eine Zeit, wo ich den Menschen hintern dem Spiegel etwas besser kennengelernt habe... wo ich im strömenden Regen spazierengehen konnte ...... Menschen die eilig an mir vorbeihasten...... die sich Taschen über den Kopf halten, um den Regentropfen zu entgehen...

Ich will mich erinnern
daß ich nicht vergessen will
denn ich will ich sein.
Ich will mich erinnern
daß ich vergessen will
denn ich will nicht zuviel leiden
Ich will mich erinnern
daß ich nicht vergessen will
daß ich vergessen will
denn ich will mich kennen
Denn ich kann nicht denken
ohne mich zu erinnern
denn ich kann nicht wollen
ohne mich zu erinnern
denn ich kann nicht lieben
denn ich kann nicht hoffen
denn ich kann nicht vergessen
ohne mich zu erinnern
Ich will mich erinnern
an die Vergangenheit und die Zukunft
und ich will mich erinnern
wie bald ich vergessen muß
und ich will mich erinnern
wie bald ich vergessen sein werde

Dann...... an dem Tag, als Deine verspätete Karte aus dem Urlaub bei mir eintraf..... nahm ich mir vor eine Zeit alleine..... an einem anderen Ort über viele Dinge nachzudenken..... und ich fuhr los..... machte mich auf eine Reise....... schrieb vieles auf, von den Sachen, die mich bewegten .......... die ich jetzt noch einmal erzählen will...........

Reise in die Drachenwelt

Tja - jetzt sitze ich hier, liege im Sand, der noch warm ist von der Sonne des Tages. Ich habe mich an einen Strandkorb angelehnt, den Strandkorb mit den Nummer "195 W" und schaue auf das ruhige Meer hinaus. Am Horizont versinkt gerade die Sonne -- taucht unter, hinter einer Stadt, dessen Namen ich nicht kenne....

Ein paar Wolken ziehen vorüber -- langsam mit aller Zeit der Welt lassen sie sich treiben und ziehen fernen Gebieten entgegegen. In der Ferne spielen ein paar Kinder und lassen ihr Lachen hören und ärgern ein paar Möwen, die mit lautem erbostem Kreischen den Boden verlassen und sich in die Lüfte erheben --- auf zu den Drachen, die weiter hinten von ein paar junggebliebenen Vätern in den Himmel getrieben werden.

Überall scheint Zufriedenheit zu herrschen -- scheinen sich die Menschen zu freuen und glücklich zu sein mit ihrem Leben.....

Ob sie ahnen, daß es unter ihnen jemanden gibt, der aus einem anderen Grund heute hergekommen ist, der so anders fühlt als sie???

Ob sie wissen, daß hinter dem Strandkorb mit der Nummer "195 W" jemand sitzt, der es einfach nicht mehr daheim ausgehalten hat --- "raus muße --- und jetzt versucht hier etwas Zeit zum Nachdenken zu finden??

Die Sonne ist jetzt fast ganz verschwunden und immer mehr Leute verlassen langsam den Strand..... ein kalter Wind ist aufgekommen und ich habe immer mehr Mühe, die zahlreichen Sandkörner vor meinem Füller wegzupusten, denn ich will versuchen meine Gefühle und somit einen Teil von mir aufzuschreiben.

Ich erwarte nicht, daß mein Schmerz dadurch besser wird -- Worte sind viel zu schwach um viel zu bewirken --- aber ich hoffe, daß mir vielleicht etwas klarer wird, das ich einfach bisher noch nicht begreifen kann --- begreifen will.......

Ich bin lange an diesem Strand entlang gelaufen und habe in die Gesichter der Menschen geblickt, die mir entgegenkamen. Ich habe viele verliebte Pärchen gesehen, die Hand in Hand im seichten Wasser nebeneinander liefen.... und jedesmal überzieht ein kalter Schauer mein Herz, wenn ich das Glück dieser Leute erkennen, das ich auch einmal hatte --- vor tausend Jahren -- als ich noch glücklich sein durfte......

Doch nun ist der Strand fast ganz verlassen -- die letzten Drachen werden eingefangen --- die letzten Sandburgen noch schnell perfektioniert und selbst das Wasser zieht sich langsam zurück und läßt den Strand allein.

Ich schaue mich um und sehe, daß nur noch ein alter Mann kurz hinter mir in seinem Strandkorb sitzt und den Möwen zusieht. Er hat eine Decke über sich gelegt, denn es ist kalt geworden. Mich stört das nicht, denn meine Kälte ist anders --- SCHLIMMER.

Ich komme mir fast selber vor, wie dieser Strand -- eben noch voller Leben --- voller Freude und Unbeschwertheit ---- und auf einmal --- dann --- ist alles so leer , so einsam und kalt.

Wie lange ist es her, als für mich das letzte Mal die Sonne schien?

Ich würde jetzt -- hier -- so gerne mit Dir an diesem Strand entlanglaufen. So gerne würde ich einen Drachen mit Dir steigen lassen oder einfach nur im Sand liegen, der Sonne nachschauen und dabei mit Dir träumen.....

Der alte Mann ist immer noch da, obwohl ich ihn kaum noch sehen kann, denn es ist mitterweile schon sehr dunkel geworden --- ob er vielleicht erahnt, was mich bewegt?

Weiß er, wie sehr ich mich danach sehne, mit Dir diesen Strand zu teilen und das wir einfach glücklich sein können und alles andere hinter uns lassen......

Wie schön wäre das.... und ich nehme mir vor, heute davon zu träumen, denn in meinen Träumen bist Du noch immer bei mir.....

Deshalb verlasse ich jetzt meinen Strandkorb, dessen Nummer ich mitterweile nicht mehr lesen kann......

Auf dem Weg zum Auto habe ich mir einen kleinen braunen Teddybären gekauft, denn ich brauche jemanden, den ich umarmen kann ---- bin wieder ein Kind, das ohne sein Schmusetier die Furcht der einsamen Nacht nicht ertragen kann.

Ich bin gestern Abend noch lange durch die Orte gefahren und habe einen Platz zum Schlafen für mich gesucht --- es war nicht leicht und so bin ich einfach einen langen Feldweg entlanggefahren, habe meinen Wagen auf einem abgemähten Feld geparkt, meinen kleinen Teddybären in den Arm genommen, mich in meinen Schlafsack gekuschelt und versucht etwas Frieden zu finden.....

Doch es ging nicht --- zuviele Fragen und Ängste beschäftigen und quälen mich noch heute ---- nichts habe ich vergessen.....

Weißt Du, daß ich gestern die Karte aus Deinem Urlaub bekommen habe....?

Es hat mich sehr traurig gemacht als ich sie gelesen habe, denn es ist eine Botschaft aus der Vergangenheit --- aus meiner besseren, glücklicheren Zeit ---- als wir noch zusammengehörten ---- als alles noch so schön war....

Es tut mir weh, denn ich weiß, daß es den Menschen, der das geschrieben hat nicht mehr für mich gibt, daß sich dieser Teil von Dir vor mir zurückgezogen hat. Wie gerne hätte ich damals --- vor tausend Jahren --- diese Karte von Dir bekommen.... heute jedoch wirkt sie wie ein weiterer tiefer Schnitt in mein Herz.....

Es war nicht einfach diese Nacht zu überstehen --- die Rückbank meines Autos ist einfach zu klein --- doch plötzlich erinnere ich mich an einen Moment, wo gerade diese Rückbank für uns beide genug Platz bot, um miteinander zu schmusen --- um glücklich zu sein....... und ich fange an, nach einem Haar von Dir zu suchen, etwas, das mir beweist, daß es nicht nur Phantasien eines Träumers waren , daß es Dich wirklich gegeben hat....... doch ich finde nur die weißen Fusseln meines Schlafsacks, die wie nie-tauende Schneeflocken hier überall zu finden sind.

Und dieser neu angebrochene Tag macht mir auch keinen neuen Mut -- macht mir keine neue Hoffnung, denn es ist kein schöner Morgen....

Der Himmel ist grau verhangen und ein starker Wind bewegt die letzten Reste des gemähten Grases und läßt sie um mein Auto herumtanzen, in dessen eisernem Käfig ich jetzt sitze und suche..... suche an ALLEM ....

In der Ferne sind Autos zu hören, die über die Straße jagen ... und etwas näher ist ein Bauer damit beschäftigt irgendwelche Feldfrüchte zu ernten, dachdem ihm vorher dieses alleinstehende weiße Auto aufgefallen ist und er einen Blick durch mein Fenster geworfen hat, auf jemanden, den es eigentlich gar nicht mehr gibt.......

Und ich breche wieder auf --- denn bisher habe ich noch nicht den Ort gefunden, den ich suche..... Ich fahre wieder durch die Orte und versuche ihn zu finden und dabei fahre ich manchmal im Kreis und komme an Stellen heraus, die ich schon kenne.

Ich glaube in Wirklichkeit bist Du es, die ich suche und wiederfinden möchte und meine Gedanken sind die Mittel, mit denen ich diese Suche vollführe --- und auch sie drehen sich im Kreise und gelangen so oft wieder an die Stellen, die mir vorher schon keinen Trost geben konnten und die ich vielleicht nie ganz erfassen werde ---- und vielleicht muß man nicht alles wissen und verstehen ----- vielleicht braucht jeder eine kleine Welt voller Geheimnisse in seinem Leben um der tagtäglichen Monotonie etwas zu entfliehen --- um sich etwas von den fragenden Kinderaugen zu bewahren, die alles wissen wollen --- vielleicht braucht man das um RICHTIG ZU LEBEN......

Inzwischen habe ich wieder einen Ort gefunden, an dem ich eine kurze Zeit verweilen möchte. Ich habe mein Badetuch genommen und es unter einer großen Birke ausgebreitet, deren Äste sich weit ueber einen kleinen Fluß ausbreiten, der vor meinen Füßen fließt. Hinter mir ist der Deich, der mich vor dem starken Wind der See schützt, dessen Kraft ich bereits gestern gespürt habe. Ab und zu kommen ein paar Leute vorbei und werfen mir fragende Blicke zu.... sie stören mich nicht, denn ich bin weit gewandert --- auf Pfaden, die sie nicht sehen können ---- die mich zu Dir und in die Vergangenheit führen....

Ich erinnere mich ---- wir haben uns nie gestritten --- es gab nie ein böses Wort zwischen uns ---- und es war nie langweilig sondern es war immer wieder neu mit Dir......

Vielleicht hast Du gewußt, daß es anders geworden wäre, weil Du etwas verloren hast, was ich noch immer so tief in mir spüre.....

Vielleicht wußtest Du es und wolltest unser gegenseitiges Vertrauen nicht aufs Spiel setzen, wolltest nur soweit rückwärts gehen, wie es nötig ist, um bei der letzten Kreuzung einen anderen Weg einzuschlagen.

Aber es ist manchmal auch nötig gemeinsam schwere Zeiten durchzustehen --- und in irgendeiner Weise tun wir das ja auch.....

Aber ich habe den Eindruck ich bin diesen Weg schon viel zu weit gelaufen --- habe nicht gemerkt, daß Du langsam hinter mir zurückgeblieben bist, denn ich wollte immer schneller und schneller dem Regenbogen entgegenlaufen.... und jetzt habe ich Angst, daß ich den Weg zurück vielleicht nicht wieder finde.....

Ich habe schon viele Beziehungen auseinanderbrechen gesehen --- aus den verschiedensten Gründen --- habe schon oft schlimme Worte gehört und selber kann ich auch auf ein paar persönliche Erfahrungen zurückblicken ..... aber nie war es vergleichbar mit uns.....

Sicher tat es uns beiden weh --- und wir haben uns in die Arme genommen und wollten ganz nah beieinander sein --- habe uns die Tränen gegenseitig aus dem Gesicht gestreichelt und haben miteinander geredet über unsere Gefühle.

Und selbst hier fielen keine bösen Worte und es gab keine Vorwürfe --- keinen Zorn...... aber auch keinen Trost --- keine Hoffnung für mich .....

Hätte uns jemand gesehen, hätte er wohl eher gedacht, daß es nur ein Abschied für eine lange Reise ist..... und selbst wenn man ihm gesagt hätte, daß es eine Trennung ist --- er hätte wohl nicht gewußt, von wem dabei die Initiative ausgeht ---- wer sich unsicher geworden ist.....

Ich habe nicht gewußt, daß eine Liebe nicht nur mit einem Kuß anfangen, sondern auch enden kann.......

Es war und ist ein schwerer Weg, den wir gegangen sind und auf dem wir uns noch immer befinden.... aber ich glaube es ist der einzige Weg, der einem für die kommende Zeit keine Hindernisse aufzeigen will --- egal was noch sein wird ---- was sein darf.....

Manchmal glaube ich, es gibt viele Menschen, die von uns etwas lernen könnten --- über Menschlichkeit, Liebe Wärme und Trauer.....

Ich glaube es ist jetzt Zeit für mich, meinen Platz unter der Birke zu verlassen und mir einen neuen Ort zu suchen, wo ich weiterschreiben kann, denn ich habe über mir ein eingeritztes Herz entdeckt ---- und dieses Herz will ich nicht stören.......

Und wieder bin ich lange lange gefahren ---- habe weitergesucht......, bis ich mich entschlossen habe, wieder zum Strand zu fahren --- meinen alten Strandkorb zu suchen --- den mit der Nummer "195 W" und einfach weiterzudenken. Leider habe ich "meinen" Strandkorb nicht gefunden und mußte mich so -- mit meinem Teddybären in der Hand --- so in den Sand setzen.....

Irgendwie bin ich vorhin an den Läden vorbei gegangen und wollte mir einen Drachen kaufen --- wollte ein Zeichen in den Himmel setzen und den Drang des Drachens spüren, der der Freiheit entgegenstrebt.... leider habe ich viel zu wenig Geld mit ---- und so ist wieder einmal ein Traum geplatzt.....

Ich frage mich, wie es wäre, wenn wir beide hier zusammen wären und einen dieser munteren Gesellen in die Lüfte helfen würden.... es wäre sicherlich wunderbar...... aber darf ich daran eigentlich denken??

Darf ich davon träumen....?

Ich glaube ich werde mich nie trauen Dich das zu fragen, denn ich weiß nicht, was ich aufgegeben muß mit Dir ---- bei Dir ---- denn ich weiß nicht, was ich für Dich bin, was ich für Dich sein werde ---- wie Du UNS definierst.....

Einst --- vor tausend Jahren --- war ich selber ein Drachen; und ich stieg höher und höher, überflügelte alles und blicke auf eine wunderbare Welt hinab......

Ich flog immer höher, denn Du hieltest mich --- hast mir die Kraft gegeben der Sonne entgegenzufliegen.......

Ich wollte zu den Sternen ----- wollte sie greifen ---- sie anfassen ---- doch plötzlich hast Du mich losgelassen...... und ohne einen Halt können Drachen nicht fliegen.......

Warum? Warum kann die Welt nicht einfach doch eine Scheibe sein? Dann könnte ich einfach nur einen Schritt machen und alles würde sich verändern.....

Warum habe ich nach den Sternen gegriffen?
Warum habe ich es so schwer im Leben?
Warum brauche ich Dich so?
Warum können Drachen nicht alleine fliegen.......?

Ich denke ich habe Dir die Dinge, die mich bewegen schon lange gesagt...

Und ich habe gemerkt, dass es mir nicht hilft, ohne Dich Zeit verstreichen zu lassen und das ich meine Fragen selber nicht beantworten kann --- das kannst nur Du!

Ich bin an diesem Freitag losgezogen und habe gehofft etwas über mich und mein Leben herauszufinden --- aber das einzige, was ich begriffen habe ist, daß ich mit DIR reden muß, nur das kann und wird mir weiterhelfen....

So denke ich, sollte ich diesen Strand verlassen und nach Hause fahren, denn die Nächte allein im Auto sind so bedrückend --- und ich kann da nicht von Dir träumen.

Ich werde meinen kleinen braunen Teddybären hierlassen --- angelehnt an einen Strandkorb ---- so, wie ich meine Reise einst begonnen habe. Ich hoffe, daß ihn jemand findet und ihn lieb hat, daß er nicht so einsam an diesem Strand sitzen muß, wie ein gestürtzter Drache....., so wie ich...

Und so beende ich meine Reise in die Drachenwelt mit der Erkenntnis, daß es zwar kein Weg ohne Ziel gewesen ist --- dieses kleine Ziel jedoch für mich kein Unbekannter gewesen ist ---- es ist ---- war ---- DIE HOFFNUNG.......

Und so sage ich "Leb' wohl Strand ---- wenn wir uns das nächste Mal sehen, werde ich ein anderer sein......"

Spinnenpfade des Lebens

Es war ein regnerischer Tag gewesen..... die Wege waren noch dunkel von den zahlreichen Regengüssen ....... in der Luft lag dieser eigene Duft von nassem Gras und von den Blättern suchten sich die letzten verirrten Regentropfen eilig ihren Weg.

Wiedersehen
ich frage mich, wie es werden wird unser Wiedersehen
werden wir aufeinander zugehen
mit ausgestreckten Armen
werden wir erkennen, daß wir in verschiedene Richtungen gehen
daß wir aneinander vorbei laufen
daß jeder seinem Luftschloß entgegengeht
jeder seine Illusion umarmt
die keine Wahrheit ist
keine Wirklichkeit war
keine Zukunft sein wird
wird es wieder so werden, wie es nie gewesen ist
wird es etwas Neues geben

Die Menschen kamen wieder aus ihren Häusern.... machten Spaziergänge ..... und auch ich war unterwegs, denn dieser Tag.... dieses Stunde.... diese Gegenwart sollte der Moment sein, an dem wir uns wiedersehen sollten..... es war der Moment, den wir uns vorgenommen hatten.... zwei Wochen zuvor, als Du mich angerufen hattest.... als wir zum erstem Mal wieder miteinander geredet hatten.....

Ich will nicht verschweigen, daß es auch Momente bei mir in letzter Zeit gab, wo ich mich gefragt hätte, ob es vielleicht nicht besser wäre, wenn wir uns nicht wiedersehen. Ich wollte nicht, daß Du mich so kennenlernst, sondern das Du mich so in Erinnerung behälst, wie Du mich gekannt hast.........

Ich wollte nicht auch noch riskieren, Dich evtl. nochmal zu verlieren.... als Freundin.

Ich hatte Angst, daß ich wieder zu viele Mauern aufgebaut habe, die mich schützen sollen...... und diese Mauern waren teilweise so hoch, daß nicht einmal die Sonne noch den Boden erreichen konnte. Ich wollte einfach für jeden unnahbar sein.

Heute weiß ich ganz bestimmt, daß ich ein guter Freund für Dich sein will, denn ich bin mir sicher, daß ich Dich nicht ganz verloren habe...... und das es noch Dinge gibt, die uns verbinden...... uns als Freunde verbinden.

Wir hatten uns am Marktplatz verabredet.... ein Ort, der es für beide einfacher machen sollte, denn niemand mußte den ganzen Weg alleine beschreiten..... niemand mußte mit ängstlichen unsicheren Gefühlen den Klingelknopf drücken , der noch ein paar Wochen zuvor.... vor wenigen Ewigkeiten..... wunderbare Momente angekündigt hatte --- NEIN --- niemand sollte diesen Weg alleine gehen müssen......

Es war nicht leicht für mich.... viele Gefühle prasselten auf mich ein, wie der Regen, der noch vor kurzem das Land beherrscht hatte..... Angst, Zweifel, Mutlosigkeit aber auch die Freude Dich wiederzusehen.... wieder mit Dir zu sprechen..... in Deiner Nähe sein zu dürfen....

All diese Gefühle, die ich in letzter Zeit erlebt hatte, die zu vertrauten Begleitern meines Lebens geworden waren, wurden wieder sichtbar.... waren wieder da, obwohl sie mich nie verlassen hatten.... der gestürtzte Drache, die blaue Traumameise und der kleine Hoffnungsritter ---- all diese verschiedenen Masken des Träumers.... des Menschens hinter dem Spiegel marschierten wieder auf......

Und diese Flut der Gefühle wehte wie ein kalter Wind über mein Herz hinweg..... verunsicherte mich, machte mir Angst, fraß an dem Mut in meinem Herzen wie eine große schwarze Spinne.....

Ich spielte mit dem Gedanken aufzugeben..... meiner Unsicherheit nachzugeben.... wegzulaufen.... zu fliehen.... die Lebensstraße zu wechseln. Ich fühlte mich so schwach, so verletzbar und bedeutungslos..... und wollte meinem Wagen direkt durch die Fußgängerzone auf unseren Treffpunkt zusteuern.... wollte im Auto verweilen..... in meiner Stahlhülle, die ein Panzer für meine Verletzbarkeit sein sollte, die mich schützen sollte..... eine Zuflucht.... etwas, daß mir Schutz vor allen schwarzen Spinnen dieser Welt gewähren sollte.

Und ich stand am Marktplatzrand..... meine Blicke überquerten den Platz.... eilten an den Punkt bei der Telefonzelle, der soetwas wie das große Kreuz auf einer Schatzkarte für mich war.... und ich wußte genau, daß Du die Gestalt warst, die ich in der Ferne erblicke..... auch wenn die einbrechende Dämmerung nur wage Umrisse zu mir durchließen.....

Ich wußte es.... war mir sicher, daß Du es warst, daß Du Deine Hälfte des Weges bereits gegangen warst..... und ich schämte mich, die Möglichkeit in Betracht gezogen zu haben, daß Du diesen Weg vielleicht doch nicht mehr gehen wolltest.

Und plötzlich war ich mir sicher.... ich wollte mich nicht in einem Stahlpanzer verstecken.... wollte nicht anonym und unnahbar sein.... ich wollte Dich als "ich" wiedersehen.... als Mensch....

Und ich vertrieb die große schwarze Spinne mit aller Kraft..... mit allem Mut, den ich noch hatte.... und sah sie hinter der nächsten Wand verschwinden.

Auch wenn ich wußte, daß ihre kalten gelben Augen mich noch lange Zeit belauern sollten --- ich hatte mir meine Hälfte des Weges erkämpft und wollte ihn entlangschreiten.

So vertrieb ich alle Gedanken, stellte meinen Wagen ab, stieg aus...... tauchte ein, in die klare Regenluft.......

Ich versuchte an nichts zu denken, nichts zu fühlen..... konzentrierte mich nur auf das Gehen, ein Bewegungsablauf, der für mich früher so selbstverständlich war...... und es ging ----- meine Füße legten Meter um Meter Entfernung zurück..... verringerten die Distanz immer mehr.... unaufhaltsam...... und ich wußte, daß es jetzt keine Umkehr mehr geben konnte..... ich dachte immer nur an den nächsten Schritt..... die nächste Zeitlosigkeit..... setze mir überall kleine Ziele , wie ein Marathonläufer, der nicht die ganze Distanz der Strecke über seinen Geist herrschen läßt, sondern immer nur an den nächsten Kilometer denkt.

Der Unterschied war nur, daß meine Distanz nicht einmal 100m betrug und daß ich nicht lief, sondern langsan ging..... links,recht..... links,recht...... mechanisch..... unaufhaltsam.....

Ich ging nicht den direkten Weg, sondern lenkte meine Schritte zuerst auf einen Stapel zusammengestellter Stühle eines Eiscafes.

Ich erinnere mich noch gut, wir wir genau in diesem Eiscafe gesessen haben .... Du hattest ein Bananenboot gegessen..... ich hatte mir den größten Eisbecher überhaupt bestellt, den ich gerade 'mal zur Hälfte aufgegessen hatte..... damals..... ich glaube daß Jahrtausende bereits vergangen sind....... daß die Stühle auf denen wir gesessen haben längst verstaubt auf irgendeinem Dachboden stehen müssen.... vergessen.....

Ich glaube ich habe diesen Stuhlstabel als Deckung genutzt, um Dich nicht den ganzen langen Weg über ansehen zu müssen..... um meine müden Füße nicht mit noch mehr Bleiplatten an den Boden der Welt zu fesseln ......

Dann, als Du mich sehen konntest...... die letzen schweren Schritte sich ankündigten..... bist Du mir entgegengegangen.... hast meine schwere weite Reise gemindert.....

Es war ein eigenartiges Gefühl...... ein befremdlicher Moment.... ich habe mir vorher die verschiedenartigsten Situationen unseres Wiedersehen ausgemalt..... habe gedacht, daß mich die Gefühle überwältigen würden..... habe befürchtet, daß es es nicht zuwege bringen würde, Dir ehrlich und fair gegenüberzutreten...... wie oft hatte ich an diesem Moment gezweifelt.... wie oft war mein ganzer Mut verblaßt..... wie oft hatte mir aber auch dieser Augenblick Stärke und Sicherheit gegeben.....

Es war eigenartig, denn in diesem Augenblick waren alle meine vergangenen Überlegungen vergessen..... waren entschwunden..... waren im nassen Erdreich versunken ......

Ein leises aber sicheres "Hallo"" brach die Lautlosigkeit..... ein erster zaghafter Blickkontakt, der einen vertrauten Menschen erspähte ..... es war vielleicht der Zeitpunkt, an dem sich zwei Hoffnungritter trafen, die lange Zeit auf unvereinbaren Pfaden gestreift sind ...... und sie klappten die Visiere ihrer Helme hoch...... gaben einen Teil ihres Schutzes auf...... und versuchten einanderer zu begreifen......erkannten sich.......

Ich weiß nicht mehr, was ich in diesem Moment gesagt habe..... es waren sicherlich keine bedeutenden oder starken Worte...... es waren keine wesentlichen Sätze..... und das brauchten sie auch nicht zu sein....... wir begneten ja keinem Namenlosen..... trafen auf keinen Unbekannten, sondern wußten um die Gefühle und Empfindungen des anderen und akzeptierten das Unabänderliche...... räumten der neu anbrechenden Zeit eine Chance ein.

Und es gab' wieder Momente, die nur uns gehörten...... in der wir einander zuhörten.... alleine und doch in der Umgebung vieler fremder Menschen, die um uns herum lautstark den Beginn des Wochenendes verlebten......

Wir hörten uns zu.... erzählten uns von vergangenen Zeiten......

Es war wesentlich für mich noch einige Dinge von Dir zu erfahren...... Dinge, die keine der vergangenen Erlebnisse wieder aufwühlen sollten ....... aber sie sollten mir Sicherheit geben.... sollten mein Bild von Dir stärken und bewahren..... es waren Fragen, die man nicht jedem stellen kann...... die vielleicht gefahrvoll sein konnten....... Du hast sie ehrlich beantwortet , das weiß ich....... und Deine Antworten waren das, was ich mir gewünscht hatte, denn ich habe in diesem Moment erkannt, daß es nichts gibt, was ich Dir nicht anvertrauen würde, daß nichts von meinem Glauben an Dich mit meinen Tränen versunken war......

Es waren Stunden, die schnell wie Wolken am Himmel an mir vorüberzogen ...... und sie waren ebenso unwirklich wie wunderbar.......

"Der Himmel wird erst schön durch ein paar Wolken (Mücken)" ....... ja an diesen Satz erinnere ich mich noch gut...... weiß, wo ich ihn zum ersten mal gelesen habe...... wieviel Wahrheit beherbergen diese Worte ........ Worte auf einem Bierdeckel in einer anderen Zeit....... in einer anderen vergangenen Welt.....

Es war ein guter Tag, auch wenn es keine unbeschwerten fröhlichen Stunden gewesen sind, waren es doch Augenblicke, die für uns beide wichtig waren...... vor denen wir Angst hatten..... auf die wir uns gefreut hatten ...... und dieser Abend endete mir einer Umarmung, die das letzte kalte Eis brach...... die soetwas wie ein stilles "Dankeschön" war, für den Mut, den wir aufgebracht hatten....... es war wie die Besiegelung eines Versprechens, daß wir uns sieben Wochen zuvor gegeben hatten......... es war eine Rückkehr der Wärme....... die das Eis des Zweifels der Angst und der Traurigkeit schmelzen ließ......

Ich weiß ein Schritt macht noch keinen Weg...... aber er macht den Anfang des Weges und ja ---- es war ein guter Tag....... dieser Regentag ........ und die Luft war immernoch durchzogen vom Duft des nassen Grases ..............

Für mich genügt ein Schritt

Geleite mich, mein Licht,
Du stütze meinen Tritt,
das ferne Land zu sehen begehr' ich nicht,
für mich genügt ein Schritt

Jetzt...... am heutigen Tag, wenn ich auf unsere vergangene Zeit zurückblicke, mich an die verschiedenen wunderbaren Momente erinnere, erkenne ich viele Dinge ...... weiß was war... was ist...... was ich will.....

Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie ich meinen augenblicklichen Zustand schildern kann..... die Traurigkeit ist sicherlich noch da, sie ist nur nicht mehr an der Oberfläche, nicht immer so gegenwärtig...... nicht so unglaublich schmerzhaft.......

Sie scheint sich vielmehr mit etwas verbunden zu haben, daß sich "gute Erinnerungen" nennt.

Oftmals, wenn sich wieder traurige Gedanken in mein Herz schleichen, wenn ich diese Leere in mir spüre und Dich so sehr vermisse............. dann erinnere ich mich an unsere schöne Zeit, an Momente , wo ich mich in einigen Fällen total trottelig angestellt habe........an Zeiten, in den wir gelacht haben und einfach unbeschwert waren......

Ich weiß , daß ich lieber extreme Höhen und Tiefen in meinem Leben erleben will, als ein langsames "Dahingeplätscher". Nur wer auch mal schwere Zeiten durchgemacht, weiß das Leben richtig zu schätzen...... nur der Kranke erkennt den Schatz der Gesundheit.....

Ich weiß , daß ich unsere Zeit nicht als Enttäuschung sehe ---- das es nichts war und nichts ist, was mich zurückgeworfen hat...... sondern das ich sehr vieles von Dir gelernt habe....... es steckt soviel positives in Dir.......

Es war und ist kein Fehler gewesen..... denn Du hast mir viel Gutes gegeben.

Die traurigen Momente werden irgendwann ganz verblassen --- der Gedanke an eine wunderbare Zeit mit Dir wird jedoch ewig lebendig sein.

Ich habe gemerkt, daß ich meinem kleinen "Hoffnungsritter" nicht zwingen muß, die weiße Fahne zu hissen...... ich muß ihm nur ein neues Ziel geben. Ich habe gemerkt, daß ich nicht versuchen muß, meine Liebe zu Dir verlöschen zu lassen....... sie darf bleiben....... jedoch nur in einer stilleren Ecke meines Herzens. Ich habe gemerkt, daß ich Dich als gute Freundin haben will......

Ich habe gemerkt, daß nichts jemals vergessen werden wird ..........

Ich weiß, daß wenn man jemanden liebt, man auch die Kraft haben muß ihn gehen zu lassen , denn man will, daß diese Person glücklich ist...... und wenn Du das nicht mit mir sein kannst, dann heißt es für mich stark zu sein...... Leid zu ertragen...... um es Dir nicht zu schwer zu machen..... um Dir zu helfen.....

Es ist schon merkwürdig..... es war eine sehr schwere und harte Zeit ..... aber ich spüre keine Verbitterung..... keinen Hass..... keine Enttäuschung ........... es ist so anders als es je war..... und gerade das Ausbleiben all dieser dunklen Schattengefühle gibt mir einen Teil meiner Kraft zurück ....... wirft mir mich nicht in meinem Leben zurück......

Sicherlich ich weiß, daß es dunkle regnerische Tage geben wird, an denen der Mondschein der einzige sein wird, der mir zuhört...... an denen ich die Welt durch einen Tränenschleier sehen werde...... eine kalte Einsamkeit mein Herz überziehen wird....... ich die Sinnfrage in die Stille der Nacht herausschreien werde....... ich mir den Mond vom Himmel wünschen werde.....

Aber es heißt stark zu sein...... die schwarzen Wolken wegzublasen .... und der Gedanke, daß Du Dich freust, wenn es mir wieder besser geht, ist die Grundlage für meine Kraft.....

Wem hilft es, wenn ich mich in ein Schneckenhaus zurückziehe..... wenn ich mich von meiner Welt abwende..... in einem hohen Elfenbeinturm lebe..... NIEMANDEN...... das bringt mich im Leben nicht weiter.... läßt mich auf der Stelle treten.... leitet mich auf einen falschen Weg..... NEIN --- das will ich nicht..... das habe ich aus der Zeit mit Dir nicht gelernt ...... das will ich nicht auf meine Fahnen schreiben...

Ich weiß, daß es eine wunderbare Zeit mit einer wunderbaren Frau gewesen ist.... und es können noch viele Wochen und Jahre der Freundschaft folgen...... ich habe so vieles gespürt..... soviel über Wärme und wahre Liebe gelernt...... nicht viele dürfen so etwas erleben.

Ich bin stolz darauf........ stolz Dich ein kurzes Stück in Deinem Leben begleitet zu haben..... stolz Dich zu kennen..... einen Menschen der so einzigartig und wunderbar ist......

Ich glaube ich begreife so langsam, daß ich nicht alleine bin....... und vor allem, daß ich Dich nicht verloren habe, sondern das es eben nur anders ist...... daß eine Freundschaft mit Dir auch etwas schönes sein kann,....... etwas das vielleicht auch keiner außer Dir in der Lage ist mir zu geben.

NEIN....... ich habe Dich nicht verloren..... Du warst keine Illusion.... Du BIST bei mir..... nur eben nicht so wie früher ........ und es WIRD Zeiten geben, wo wir wieder gemeinsam lachen ---- wo Du wieder versuchen darfst, mich beim Schach zu schlagen (wehe)........... es wird wieder gemeinsame Stunden geben. Es wird eben nur anders sein.......... und "anders" muß nicht unbedingt schlechter heißen, oder???

Allerdings habe ich vor diesem "anders" noch ein bißchen Angst, da es noch etwas Unbekanntes ist, daß man erst verstehen lernen muß .......

Ich habe über so viele wichtige Dinge nachgedacht wie Liebe, Traurigkeit, Menschlichkeit, Einsamkeit und Freundschaft. Ich glaube es sind alles Begriffe für ein-und-dasselbe..... für das LEBEN ....... es sind alles verschiedene Masken des Seins..... und ich denke ich habe einen Teil meiner eigenen Definition dieser wichtigen Dinge erkannt.

Ich würde diese Zeit und diese Erinnerungen gegen nichts in der Welt eintauschen --- bereue nichts........ habe ich doch durch Dich auch viele Momente totalen Glücks gespürt, welche die schwere Zeit danach um ein vielfaches übertreffen.

Ich weiß jetzt, daß Ehrlichkeit für Dich etwas sehr wichtiges ist ---- daß Du mir nichts vormachen wolltest, mich nicht belügen wolltest......... ich danke Dir dafür, denn ich glaube ich hätte gemerkt, daß etwas passiert und das Du nicht aufrichtig bist zu mir. Das hätte mich sehr entäuscht und sicherlich wäre dadurch heute einiges schwieriger und vieles nicht möglich.

Denn Ehrlichkeit ist auch für mich eines der Ideale nach denen ich versuche zu leben. Menschen, die mir bei den WICHTIGEN Dingen des Lebens nicht aufrichtig gegenüberstehen, versuche ich aus dem Weg zu gehen ---- Vertrauen ist einer der Stützpfeiler von menschlichen Beziehungen -- egal ob Freundschaft oder Liebe.

Ich weiß nicht, wie es sein wird, wenn eine neue Liebe in Dein Leben tritt...... ob dann vielleicht der Zeitpunkt für mich kommen wird, wann ich endgültig gehen muß.... ich weiß es nicht..... will es nicht wissen...... die ferne Zukunft wird mir einen Weg weisen....

Ich habe wirklich noch nie so einen wunderbaren sanften, zärtlichen und warmherzigen Mensch gekannt und ich habe Angst, daß ich so jemanden nie wieder treffe ---- die meisten Frauen sind leider für meine Begriffe viel zu kalt..... zu oberflächlich.

Ich weiß jetzt genau, was ich will.... tja..... sie muß sanft sein, Wärme ausstrahlen, verschmust sein, einfühlsam, eine natürliche Ausstrahlung haben, intelligent ------ aber auch frech, unabhängig ----- und gefühlsbetont.

Tja..... ich suche also soetwas, wie eine freche warme Schmusekatze, mit der man Pferde stehlen kann!

Ich weiß, daß ich damit DICH beschrieben habe...... und nie war ich mir sicherer darin, wie jemand sein muß , den ich lieben kann. Und es gibt so wenige, wie Dich.......und das macht mir Angst, weil ich befürchte, daß ich meine einzige Schmusekatze im Leben bereits getroffen habe ....... und das es für eine kurze wunderbare Zeit meine Schmusekatze war.

Ich habe einfach Panik, daß es niemand mehr geben kann für mich, weil es keiner mit Dir aufnehmen kann, weil Du alle in den Schatten stellst ----- und ich niemanden lieben kann, der im Schatten steht, denn ich brauche die Sonne zum Leben.......

Es es leicht den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, wie ein Bergbach, der den zahlreichen Hindernissen ausweicht und sich so seinen eigenen verschlungenen Weg zu ebnen.

Nein..... manchmal muß man wie die Brandung gegen die Felsen prallen ..... auch wenn es vielleicht einen Rückschlag bedeutet..... auch wenn es sehr viel schwerer sein kann..... es ist der einzige Reise, die ein Ziel haben hat...... die eine Herausvorderung sein darf.....

Und ohne Herausforderung ist doch Leben doch trostlos.....

Wer nicht bereit ist, schwere Wege entlangzuschreiten, kann sich auch nichts erhoffen... kann sich keine träumerischen Ziele setzen......... lebt am Leben vorbei........

Man muß für sein Glück kämpfen....... das weiß ich jetzt.......

Das Leben hält für furchtsame Menschen nur kleine Ziele und wenig Desillusionen bereit..... diejenigen, die jedoch mehr wagen öffnet sich die ganze Vielfalt des Daseins.... von totalen Tiefpunkten bishin zu den waren Glücksgefühlen.... bis zur wirklichen Liebe......

Ich weiß, daß die meisten Grenzen im Leben von einem selber gezogen werden...... die meisten sind nutzlos und müssen niedergerissen werden........

Viele erkennen das Leben nur durch Scheuklappen...... engen alle Möglichkeiten so sehr ein..... aber.... NEIN...... es gibt so vieles zu entdecken..... so vieles zu spüren....... das Leben kann so wunderbar sein...... jeden Tag ..... NICHTS ist unmöglich.....

Ich weiß, daß ich vieles erfahren habe.... vieles gelernt habe ...... von Dir gelernt habe..... vor allem, daß ich noch viel lernen muß .... das ich erst am Anfang des Lebens stehe.....

So will ich jeden Tag wie ein neues Leben anfangen....... versuchen die Dinge zu nehmen, wie sie sind.......... nicht wagen die Bürden des Gestern und des Morgen am heutigen Tag zu ertragen...... nicht das zu tun, was in der Ferne liegt, sondern das zu sehen, was das nächstliegende ist....... ich lebe allein für diesen Tag........

Ich weiß, daß ich ein Freund für Dich sein kann....... wir haben einiges zusammen erlebt..... und ein solchen Vertrauen darf man nicht aufgeben...... und ich will immer für Dich da sein..... werde immer für Dich da sein..... gerade in schweren Zeiten............ es wir immer einen Platz für Dich in meinem Herzen geben...........

Es gibt wirklich nichts, was Dir mir gegenüber leid tun müßte ---- es gibt nichts, wofür Du Dich entschuldigen oder rechtfertigen müßtest, denn Du hast nichts schlechtes getan ---- Du warst einfach nur ehrlich ----- ehrlich Du mir und zu Dir ----- und das ist wieder einer dieser vielen Gründe, Dich zu lieben.

Es ist der einfachste Weg, zu versuchen eine Liebe durch Haß zu ersetzen...... wie sehr ähneln sich diese Gefühle doch....... in bin froh, daß Du mir keinen Grund gegeben hast, diese beide Gefühle auszutauschen......

Es gab sehr viele "vielleichts" in letzter Zeit für mich.... und ich weiß, daß jeh öfter wir uns sehen , viele dieser verschwommenen "vielleichts" gegen Gewissheiten ausgetauscht werden....

Ich weiß, daß es genauso wichtig ist, manche Dinge nicht zu verstehen,...... wie es wesentlich ist viele Gestalten des Lebens zu begreifen.....

Ach.... es war wirklich eine schöne Zeit mit Dir..... ich bin sicher, ich werde mich noch oft daran zurückerinnern..........

Ich danke Dir für diese Zeit von ganzem Herzen....... ich bedanke mich für diese wunderbaren Augenblicke...... für diesen kleinen Blick auf das Leben..... auf mein Sein.....

Ja es war eine bewegte Zeit...... die Zeit der Traumameise..... die Zeit des Hoffnungsritters und die Zeit der schwarzen Spinne...... es wird andere Zeiten geben..... Zeiten, die jetzt noch undeutlich in der Ferne der Zukunft liegen und noch erfahren werden wolllen...... niemand weiß, was geschehen wird..... wie diese Geschichte ausgehen wird.....

Das Leben ist wirklich nur wie ein Tanz auf einem Maskenball..... man weiß nie, was als nächstes passiert..... wer oder was hinter den verschiedenen Masken verborgen ist..... wann man wieder einen Tanz auf dem Parkett des Lebens wagen wird..... wohin einen der Tanz der Träumer leiten wird.....

Lebe dieses Leben...... mit der ganzen wunderbaren Kraft....... das ist es, was ich Dir so vom ganzen Herzen wünsche......... ich wünsche es Dir so sehr....

"Stay on this road".......

Michael · Geschrieben im Sommer 1995

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