Die Romanzen-FAQ
Inhalt
- Eine FAQ für Romanzen & Liebe?
- Ich habe noch keine/wenig Erfahrungen trotz "hohen" Alters
- Ich habe eine Frau/einen Mann kennengelernt. Wie komme ich ihr/ihm näher?
- Ich bin seit langem mit einer Frau/einem Mann befreundet. Nun habe ich mich in sie/ihn verliebt. Wie kann ich das anstellen, ohne sie/ihn zu verletzen/vergraulen?
- Ich gehe mit meinem Schwarm aus. Wie verhalte ich mich beim Bezahlen?
- Romantische Erlebnisse aus der Checkliste
- Welche Kosenamen sollte man (nicht) benutzen?
- Freundschaft - Liebe
- Gibt es Unterschiede zwischen Verliebtheit und Liebe?
- Grundregeln des Zusammenlebens in einer Liebesbeziehung
- Beziehungen als Sucht
- Weitere Texte zu diesem Thema
1. Eine FAQ für Romanzen & Liebe?
Eigentlich sollte man meinen, daß für diesen Themenbereich solch ein Text nicht möglich ist. Kaum einem anderen Gebiet wird in unserer Zeit weniger Recht auf Automatismen oder Logik eingeräumt wie dem weiten und unerschöpflichen Feld der menschlichen Beziehungen, vor allem der intimeren.
Trotzdem soll hier versucht werden, bei einigen häufig auftretenden Fragen ein paar Hilfestellungen zu geben, denn obwohl die meisten Menschen eigentlich nichts gegen eine "Beziehungskiste hätten, sorgen die Werbeindustrie, die Medien und falsche Verhaltenspäbste für eine enorme Verwirrung und damit für den hohen Grundpegel an Frustration und Depression.
Durch die Überflutung der Sinnesorgane mit Daten aller Art, die auch eine Flut von widersprüchlichen Thesen mit sich bringt, sind wir heute oft nicht mehr imstande, für unsere eigenen Interessen erfolgreiche Verhaltensmuster zu entwickeln. Das führt jedoch in einen Teufelskreis, denn je weniger man Erfolg hat im Gefühlsbereich, desto weniger anziehend ist man für andere. Und umgekehrt. Aus dieser Falle auszubrechen ist nicht ganz einfach, und es gehört ein gehörig Maß an Willen dazu, es zu schaffen. In einer Zeit der "Gebratenen Tauben" (*) noch schwieriger als im Normalfall.
Ein paar Grundregeln reichen, um sich wie weiland Baron von Münchhausen am eigenen Schopfe aus diesem Sumpf zu ziehen, auch wenn die Physik meint, das sei unmöglich. Aber Physik ist nur eine Facette unseres Universums. Es gibt andere Facetten, und dazu gehört der Gefühlsbereich, in dem die klassische Mechanik und das Energieerhaltungsgesetz nicht gelten. Wohl aber viele Teile der Logik (wobei Logik nicht mit Rationalismus verwechselt werden darf, wie es oft geschieht).
Probleme im emotionalen Bereich liegen häufig in der eigenen Person begründet und sind deswegen (1) so schwer zu erkennen und (2) so schwer zu korrigieren.
Ein wenig dabei helfen soll diese Sammlung von Tips und Regeln.
Noch etwas zu den verwendeten Begriffen: am Ende dieses Textes sind ein paar Definitionen zu verwendeten Begriffen erläutert. Das ist notwendig, weil ich im Text etwas darauf geachtet habe, nicht inhaltsleere Modebegriffe zu verwenden. Dieser Hinweis ist deswegen zu beachten, weil sich sonst Mißverständnisse ergeben könnten.
(*) Gebratene Tauben:
Strom aus der Steckdose, Wasser aus dem Wasserhahn, Zeitungen
am Kiosk, Musik aus der Konserve, Bildung frei Haus, Information
auf dem Bildschirm, Geschrumpfte Entfernungen, Masse an Bindungsangeboten.
All das läßt vergessen, daß man normalerweise um diese Dinge
kämpfen muß, um sie zu erhalten. Das ist die andere Seite der
Dienstleistungsgesellschaft.
Begriffsdefinitionen
- Freundschaft
- Unter einer F. soll eine enge Gemeinschaft verstanden werden, die trotz aller Gefühlsbindungen dem anderen alle Freiheiten läßt, einschließlich der Freiheit der Partnerwahl. Freundschaften begründen sich auf Sympathie, nicht auf Liebe. Freundschaften geschehen üblicherweise in getrennten Haushalten. Freundschaften basieren auf der Tatsache, daß man sich nicht ständig sieht, sondern nur im Bedarfsfall (wobei unter Bedarf auch eine Laune verstanden werden darf).
- Romanze
- Ein erotisches Intermezzo, daß sowohl auf Erotik als auch auf Sympathie beruht. Eine Romanze ist jedoch in der Regel als kurzes Vergnügen gedacht.
- Liebe
- Auf der Grundlage von Liebe entstandene Gemeinschaft, die auf
allen Ebenen angesiedelt ist. Gemeinsamer Haushalt ist der Normalfall;
dadurch entsteht, neben der gefühlsbetonten und intellektuellen
Bindung auch noch eine Alltagsanbindung (Gewöhnung), die
mit der Zeit
die anderen Bindungen an Intensität überlagern kann. Diese Variante wird auch als "Beziehung" bezeichnet.
2. Ich habe noch keine/wenig Erfahrungen trotz "hohen" Alters
Bei den meisten Menschen kommen die ersten bewußten, engeren, ausserfamiliären Kontakte zu einer anderen Person in der Schulzeit zustande. Es gibt da keine Regeln, aber im Alter von 16 bis 18 haben viele ihre "ersten Erfahrungen" hinter sich gebracht. Das schließt nicht nur sexuelle Erfahrungen ein, sondern auch emotionale, soziale und territoriale.
Für den Rest ist das umso mehr ein Problem, als daß mit zunehmendem Alter die Angst sich vergrößert, keine Chance auf solche Erfahrungen mehr zu bekommen.
Das initiiert eine schwer zu durchbrechende Kette von falschen Verhaltensmustern, die ihrerseits dafür sorgen, daß die Schwierigkeiten noch größer werden.
Allen, die die 20 überschritten haben und die noch keine signifikanten Erfahrungen gemacht haben, sei gesagt:
Es ist völlig unerheblich, wann man diese Erfahrungen macht. Unterwirf Dich niemals dem Zwang, sie machen zu müssen.
Man wird sie machen, ohne Zweifel - wenn man sich an ein paar Grundregeln hält. Dazu später.
Das größte Problem dabei ist, daß sich mit den Jahren eine starke Verkrampfung in Bezug auf Themen wie Sex, Liebe, Beziehungen, Ansehen und soziale Kontakte entstehen.
Einerseits die Angst, von Freunden, Bekannten oder Arbeitskollegen als "Jungfrau" oder "Versager" enttarnt zu werden, andrerseits sich bei einer sich eventuell doch bietenden Gelegenheit als unerfahren eine Blöße zu geben. Dieser extrem hohe Druck (sozial, hormonell und gefühlsmäßig) wirkt sich auf die Gesamtsituation natürlich kaum fördernd aus.
Außenstehende erkennen eventuell durch verkrampfte Reaktionen, daß hier noch "Nachholbedarf besteht", potentielle Partner (Männer/Frauen) ziehen sich erstmal instinktiv zurück (auch wenn sie vielleicht gar nicht bewußt erkennen, was sie stört) oder beginnen einen Kontakt auf dem falschen Fuß.
Die wichtigste Regel hierbei ist, die ganze Sache locker anzugehen. Das hört sich natürlich sehr einfach an, ist aber der Haken an der Sache. Wie soll man etwas locker angehen, das einen Tag und Nacht beschäftigt und den Großteil der Gedanken belegt? Tatsächlich ist das Überwinden dieses scheinbaren Widerspruchs der Schlüssel zur Lösung des Problems.
Wenn man dieses Problem zur Nebensache erklärt und sich um andere Dinge kümmert, dann entwickelt man die nötige Gelöstheit, die notwendige Selbstsicherheit und Entspanntheit, um auf die Mitmenschen so normal zu wirken, daß man tatsächlich auch als Partner für andere in Frage kommt.
Wie man das schafft, dazu (hättet Ihr's geraten?) gibt es kein Patentrezept. Aber: Es gibt ein paar Dinge, die das Ganze leichter machen.
- Extrem wichtig: Man suche sich einen Freundeskreis, der einen aufbaut. Das heißt: Weg mit Freunden und Bekannten, die andauernd nur nörgeln, frustriert oder deprimiert sind oder vor lauter Problemen nicht wissen, was sie tun sollen. Das heißt nicht, Leute im Stich zu lassen! Aber das heißt, den Kontakt mit Leuten zu intensivieren, die "grundfröhlich" sind; den Kontakt mit Leuten zu reduzieren, die einen selbst runterziehen. Man wird schnell merken, wie sich das auf die eigene Grundstimmung auswirkt.
- Man konzentriere sich auf seine Arbeit, seine Pflichten, sein Hobby, seinen Freundeskreis. Das lenkt ab. Wer viel zu tun hat, der hat kaum Zeit, sich über unwichtige oder störende Dinge den Kopf zu zerbrechen. Das verscheucht trübe Gedanken und verschafft der Psyche die notwendige Erholung.
- Auf Körperpflege achten. Wenn man sich selbst als Versager ansieht oder sich einfach kein Erfolg einstellen will, vernachlässigt man sich selbst gerne ein wenig. Aber nichts schreckt potentielle Partner mehr ab als ein ungepflegtes Äußeres, übermäßiger Körpergeruch und (das gilt nur für Männer) zu lange Fingernägel. Man muß nicht im Anzug rumlaufen, auch T-Shirt oder Jeans kann man waschen und eventuell. bügeln.
- Die Angst vor dem Versagen bezähmen. Versagen ist immer ein Problem der eigenen Person. Allerdings auf andere Weise, wie es zunächst klingen mag. Versagen ist eigentlich die Angst, vor anderen das Gesicht oder die Anerkennung zu verlieren. In diesem Fall vor einzelnen Frauen/Männern. Aber wozu hat man diese Angst? Selbst wenn ein oder mehrere Menschen nichts von mir halten oder enttäuscht sind, was soll's? Wer ein echter Freund ist, der läßt sich nicht enttäuschen, sondern steuert konstruktive Kritik bei, damit man es nächstes Mal besser macht. Und auf die anderen sollte man keinen Wert legen. Es gibt also eigentlich kein Versagen.
- Den fehlenden Sex nicht zum alles beherrschenden Thema werden lassen. Wenn man etwas sehr herbeisehnt und nicht bekommt, kann es zum alles beherrschenden Thema werden. Das muß man unbedingt vermeiden. Es ist eine gewisse Konzentrationsübung, das zu erreichen, aber es lohnt sich. Ganz ohne Anstrengung geht es eben auch und gerade hier nicht.
- Mit steigendem Alter auf bewußte Erfahrungen achten. Wer Erfahrungen in jungen Jahren macht, hat einen gewissen Vorschuß im Fehlermachen. Fehler richten dann keinen sehr großen Schaden im Gefühlsleben an. Mit zunehmendem Alter geht diese Eigenschaft aber verloren. Deswegen sollte man, je älter man wird, darauf achten, daß die "ersten Erfahrungen" garantiert angenehm werden. Man sollte die Auswahl so treffen, daß man seine Erfahrungen nicht einseitig macht. Es sollten auf jeder Ebene angenehme Erfahrungen sein. Und da man mit diesen Erfahrungen die Weichen für später stellt, sollte die Auswahl sehr überlegt getroffen werden.
- Ja, und wenn's dann wirklich passiert ist: Vorsicht vor "Teenagergefühlen". Gerade in dieser Situation beginnt man, seine ganzen aufgestauten Gefühle konzentriert zu verschenken. Entweder ist die Dosis für den anderen Menschen dann zu hoch oder sie ist falsch eingesetzt, weil die/der andere vielleicht nichts Ernstes im Sinne hatte. Also: Mäßigung ist besser als Liebeskummer.
3. Ich habe eine Frau/einen Mann kennengelernt. Wie komme ich ihr/ihm näher?
Siehe dazu die Bagger-FAQ.
4. Ich bin seit langem mit einer Frau/einem Mann befreundet. Nun habe ich mich in sie/ihn verliebt. Wie kann ich das anstellen, ohne sie/ihn zu verletzen/vergraulen?
Grundsätzlich: Durch die lange Freundschaft kennen sich beide sehr gut. Es bringt also nichts, durch Spielchen oder Tricks zu versuchen, die Wende herbeizuführen. Einzig und allein direkte Ehrlichkeit hilft. Allerdings ist diese Ehrlichkeit dosierbar. Desweiteren sind dazu noch Aspekte aus Punkt 8 zu beachten.
Voraussetzung für ein Gelingen ist, daß...
a. ...man selbst völlig sicher ist, daß man die Wende durchführen möchte. Das heißt, man hält die Freundschaft ohne eine gravierende Veränderung nicht mehr aus. Flüchtige Gefühlsaufwallungen reichen dazu nicht aus, es müssen schon echte Gründe existieren.
b. ...man die Freundschaft zu opfern oder zu riskieren bereit ist. Denn nach dem Versuch wird die Freundschaft nicht mehr dieselbe sein. Entweder der Versuch klappt, dann siehe Punkt 8. Oder der Versuch geht schief, danach kommt es auf die betroffenen Persönlichkeiten und die individuelle Situation an, ob die Freundschaft überhaupt weitergehen kann, unter der ständigen Gefahr, daß einer von beiden sich eventuell immer noch etwas anderes verspricht.
Das eigene Gefühl ist dabei der beste Wegweiser. Anfangs muß in irgendeiner Art und Weise klargemacht werden: "Ich will etwas an unserer Freundschaft ändern". Das kann (kleine Dosis) ein Satz auf einer Grusspostkarte sein ("Du fehlst mir", "Ich will Dich unbedingt sehen",...) oder (große Dosis) bei einem persönlichen Besuch ein überreichter Blumenstrauß sein, von einem Lächeln und den Worten begleitet: "Ich habe mich in Dich verliebt. Was machen wir nun?".
Wie es dann weitergeht, kann niemand vorhersagen. Die Reaktionen können von Hysterie ("Du Idiot!") bis zu albernem Gelächter reichen ("Jetzt sei mal ernst!"). Natürlich kann auch ein Leuchten in den Augen die Antwort sein. Aber was in dem Falle zu tun ist, muß man wohl nicht erklären.
Im Falle einer Absage oder eines Zurückweichens kommt es auf die bisherige Freundschaft an, wie es weitergeht.
Wenn der Auslösende ein ehrlich gemeintes "Nein" akzeptiert und in der Lage ist, es bei einer Freundschaft zu belassen und die betroffene Person in dem Bewußtsein, daß der andere die Freundschaft verändern wollte, weiterzumachen in der Lage ist, dann kann es eine durchaus interessante neue Freundschaft werden. In allen anderen Fällen kann man davon ausgehen, daß der Initiator entweder kein "Nein" akzeptiert (was die Freundschaft zermürbt) oder die betroffene Person nicht damit leben kann, daß im Gegenüber noch andere Wünsche leben.
Bei all dem sollte eines bedacht werden: Wenn zwei Menschen Freunde sind und sich schon lange und sehr gut kennen, dann ist das absolut kein Garant dafür, daß das so bleiben wird, wenn man aus der Freundschaft eine intimere Bekanntschaft werden lassen will. Aus dicken Freunden werden nicht automatisch tolle Liebespartner. Im Gegenteil: Die Gefahr ist groß, daß es einfach umschlägt.
Ein ganz triviales Beispiel: Wenn man befreundet ist, interessiert sich kein Mensch für offene Zahnpastatuben. Allerdings kann das ein übles Streitthema in intimeren Hausgemeinschaften sein. Im Klartext: Für eine Freundschaft sind völlig andere Dinge wichtig als für eine Liebesbeziehung. Es ist gut möglich, daß aus guten Freunden plötzlich zwei recht aktive Streithähne werden, die sich gegenseitig annerven. Egal wie lange man sich vorher kennt, man kennt sich nur als _Freunde_. Es kann ganz toll werden, es kann aber auch ein Flop werden. All das gehört zum Risiko und sollte sorgfältig bedacht werden.
5. Ich gehe mit meinem Schwarm aus. Wie verhalte ich mich beim Bezahlen?
Ich gehe davon aus, daß es sich um vernünftige Erwachsene handelt, die miteinander essen gegangen sind. Eventuell, weil sich einer oder beide mehr davon versprechen.
Mitdenken heißt hier die Devise. Wer zum Essen mitgeht und erst beim Bezahlen merkt, daß er vielleicht unerwünschtermassen eingeladen wird, der sollte kein Theater machen und sich erst mal einladen lassen. Es fällt keinem (weder Frau noch Mann) ein Zacken aus der Krone, wenn man mal nicht für sein Essen zahlt. Und Gelegenheiten zum Ausgleich ergeben sich immer.
Wenn zwei Menschen eine Restauration betreten, sollten sie beide davon ausgehen, daß auch bezahlt werden muß, und daß es eventuell für einen der beiden peinlich wird, wenn man nicht von sich aus klarmacht, was man selbst davon hält. Wie gesagt, das gilt für _beide_! Es gibt vorher genügend Möglichkeiten, sich über den Kontostand der Geldbörse des Partners zu informieren oder zu eruieren, was geplant ist.
Erste Möglichkeit: Vorher abklären. Am elegantesten versteckt man die Absicht in der Formulierung der Einladung:
"Ich lade Dich zum Essen ein" - Der Sprecher bezahlt.
"Gehen wir essen?" - Beide bezahlen getrennt.
Das ist die beste Methode. Hier wird dem eingeladenen "Opfer" schon vor dem Essen die Möglichkeit gegeben, die Modalitäten festzulegen ("Ich zahle aber für mich selbst." oder "Einverstanden!".
Zweite Möglichkeit: Wenn der Vorrat auf den Tellern zu Ende geht, klärt man das leidige Thema ab; man sagt sowas wie "wir zahlen getrennt." und kann dann die Reaktion abwarten. Schlechteste, weil plumpe Möglichkeit.
Dritte Möglichkeit: Einer winkt die Bedienung heran. Meist vergehen noch einige Sekunden bis Stunden bis zum Abkassieren; in dieser Zeit zückt man seine Geldbörse. Zückt das Gegenüber auch, ist jedenfalls der Wille zum Getrenntzahlen bekundet. Um die Möglichkeit einer Höflichkeitsgeste auszuschließen kann man sagen "Ich lade Dich ein." Kommt dann immer noch Widerstand, sollte man auf getrennte Kasse eingehen. Ein "Danke!" dagegen kann als Einverständnis angenommen werden. ;-) Diese Möglichkeit kann als Standardmethode angesehen werden.
Vierte Möglichkeit: Die Bedienung kommt und serviert die Rechnung. Meist wird man heute gefragt "Getrennt?"; nun kann die Person, die Gefahr läuft eingeladen zu werden, schnell bestätigend einflechten: "Getrennt!". Damit ist für alle klar, wie gezahlt werden soll. Gelegenheit dazu gibt es praktisch immer. Das ist die eleganteste, weil "bilaterale Methode".
Fünfte Möglichkeit: Die Einladende Person bezahlt vor dem Essen, zwischen zwei Gängen oder kurz nach dem Essen direkt beim Wirt/Ober, indem sie sich unter einem Vorwand vom Tisch entfernt. Diese Methode sollte nur dann angewandt werden, wenn man sich davon einen gewissen Effekt verspricht, z.B. bei Geschäftsessen oder im privaten Rahmen, wenn man sich der Wirkung sicher ist. Es kann aber auch als Angeberei angesehen werden. Deswegen hierbei Vorsicht.
6. Romantische Erlebnisse aus der Checkliste
Viele Menschen schätzen Vollmondnächte interessanter ein als normale Nächte. Im Kalender informieren, wann der nächste ist, und verabreden. Parks, Strand oder Fußgängerzone sind ideal; allerdings unter der Beachtung der örtlichen Sicherheitszustände.
Die Naturmenschen unter uns können auch schlechtem oder kaltem Wetter etwas abgewinnen. Vor allem in Küstenregionen lohnt sich durchaus mal ein Spaziergang am regnerischen oder winterlichen Strand, vielleicht sogar bei stürmischem Wetter. Wenn man den dann noch in einem kleinen Café enden läßt, bei heißer Schokolade oder bei Tee mit Rum, dann kann man schon eine Art herber Romantik erleben.
Je nach Wohnort gibt es noch die Spontanreise nach Paris oder Venedig. Reisebüros bieten günstige Angebote an, das Auto sollte man zu Hause lassen. Nichts ist für ein romantische Reise schlimmer als stundenlang im Auto nebeneinander zu sitzen, während einer fahren muß. Die Bahn oder das Flugzeug sind die besten Methoden. Vielleicht mit einem Besuch in Theater, Oper oder Freizeitpark verbinden (je nach Geschmack). Reisebüros bieten eine ganze Palette von Konzert- oder Opern- Fahrten oder Reisen inklusive Besuch irgendeiner temporären oder ständigen Attraktion.
7. Welche Kosenamen sollte man (nicht) benutzen?
Baby, Alte(r), Sugar, Vati/Mutti, Darling.
8. Freundschaft - Liebe
Ein sehr kontroverses Thema! Und die Meinung des Autoren ist auch nicht gerade die konventionelle. Aber vielleicht lohnt sich ein wenig Nachdenken darüber durchaus. :-)
Freundschaft und Liebe schließen sich gegenseitig aus (s. Definitionen weiter oben im Text).
Freundschaft
In einer Freundschaft werden Bereiche abgedeckt, die sich von denen in einer Liebe völlig unterscheiden.
In Freundschaften Körperlichkeit beispielsweise zweitrangig. Desweiteren sind Alltagsgewohnheiten völlig nebensächlich. Modeverhalten, Einkommen, bis zu einem gewissen Grade Körperpflege, Lesegewohnheiten, Musikgeschmack, Ordnungssinn, all das sind für eine Freundschaft nebensächliche Dinge. Und hierbei handelt es sich nur um die äußeren Eigenschaften.
In einer Freundschaft muß auch ein gewisses Maß an Wettbewerb integriert sein, denn der Freund soll ja unterstützen, nicht nur in Krisensituationen, sondern auch im Alltag. Eine nicht sehr große Dosis an Konkurrenzdenken ist äußerst wichtig in einer Freundschaft.
Auch das Verhalten zwischen Freunden ist charakteristisch. Bei aller Sympathie füreinander müssen Freunde sich wie Außenstehende verhalten, wenn es darum geht, den anderen auf Fehler aufmerksam zu machen. Ein Freund darf im wahren Sinne des Wortes schonungslos offen sein.
In einer Freundschaft gibt es definitiv zwei Personen, die trotz aller Unterschiedlichkeit auf zwei Schienen nebeneinander eine Zeitlang oder auch ein ganzes Leben nebeneinander hergehen und sich im Bedarfsfalle stützen oder antreiben.
Freunde kämpfen nebeneinander.
Liebe
In einer Liebesbeziehung gelten völlig andere Regeln. Körperlichkeit ist in gewisser Hinsicht sehr wichtig. Damit ist nicht das Aussehen gemeint, sondern ob sich die beiden Partner körperlich anziehend finden oder sich vor dem anderen ekeln. Auch, ob man körperlich harmoniert.
Da in der Regel ein gemeinsamer Haushalt geführt wird, ist eine Liebesbeziehung auch der harten Prüfung des Alltags unterzogen.
Kleine, an sich nebensächliche Dinge wandeln sich in einer Liebesbeziehung zu Kondensationskeimen für bösem Streit und Zank. Die berühmte Zahnpastatube, aber auch gegensätzliche Auffassungen von Ordnung, Pflege oder Sauberkeit an Personen oder Wohnungen können sich extrem störend auswirken. Auch zueinander konträre Musikhörgewohnheiten erweisen sich als sehr störend (es kann nur immer alleine Musik genossen werden).
Liebespartner dürfen niemals in ernsthafte Konkurrenz zueinander geraten. Es darf hier immer nur ein Miteinander geben, niemals ein Gegeneinander.
In einer Liebesbeziehung müssen sich beide Partner ohne Zweifel auf den anderen verlassen können. Trotz aller temporären Animositäten muß jeder das Gefühl haben, daß der vom Grundsatz her keiner etwas gegen den anderen hat.
Liebespartner müssen behutsamer miteinander umgehen als Freunde. Wo in der Freundschaft schonungslose Offenheit gefordert ist, kommt es hier auf die Form an, in welcher die notwendige Ehrlichkeit dem anderen zuteil wird.
Die Liebesbeziehung ist der eigentliche "Organismus", nicht die beiden beteiligten Individuen. Während es sich bei Freundschaft noch um das Miteinander zweier unabhängiger Individuen handelt, stellt eine Liebes-Beziehung eine Einheit in zwei Ausprägungen dar.
Liebespartner kämpfen Rücken an Rücken.
Freundschaft und Liebe als sich ausschließende Beziehungsformen
Man kann eine Freundschaft nicht in eine Liebesbeziehung "intensivieren", Liebe ist nicht eine höhere Dosis von Freundschaft.
Was in einer Freundschaft gestattet ist, verletzt einen von beiden Liebespartnern; was in einer Liebe gefordert ist, das schadet dem Bestand einer Freundschaft.
Wer aus einer Freundschaft eine Liebesbeziehung machen möchte (keine Romanze), der muß sich darüber im Klaren sein, daß er seine Verhaltensmuster, die er in der Freundschaft gepflegt hat, aufgeben und neue Verhaltensmuster entwickeln muß, die vorher nicht gefordert oder absichtlich vermieden wurden.
Verhaltensformen gegenüber gestellt
Freundschaft | Liebe |
---|---|
nicht ständiges Zusammensein | extrem häufiges Zusammensein |
öffentliche Kritik am Partner möglich | öffentliche Kritik am Partner nicht möglich |
schonungslose Offenheit | Rücksichtsvolle Ehrlichkeit |
gemässigter Wettkampf | Einheitliches Vorgehen |
Alltagstauglichkeit nicht notwendig | muss sich im Alltag bewähren |
Wer versucht, beide Verhaltensmuster zu kombinieren ("Partner/in ist Freund/in und Geliebte/r"), der wird bald bemerken, daß eine Sackgasse betreten wurde. Bestimmte Kombinationen aus beiden Bereichen lassen sowohl Freundschaft als auch Liebe abnehmen, die Beziehung wird sich langsam, aber stetig verschlechtern.
9. Gibt es Unterschiede zwischen Verliebtheit und Liebe?
Ingo Leschnewsky schrieb im April 2002 in dtr:
Also, hier in d.t.r besteht im wesentlichen ein Konsens darüber, daß es sinnvoll ist, zwischen Verliebtheit und Liebe zu unterscheiden. Ein früherer Regular (Jörg Eisfeld) schrieb einmal treffend: "Verliebtheit ist das, was man beim ersten Mal für Liebe hält."
Ich möchte es mal folgendermaßen formulieren: Verliebtheit ist ein Bad von Emotionen und auch Körpergefühlen wie z.B. Herzklopfen, die mit einem anderen Menschen zusammenhängen. Liebe ist genaugenommen weniger ein Gefühl, sondern vielmehr eine Einstellung oder Geisteshaltung gegenüber anderen Menschen. Verliebtheit ist daher stürmisch, leidenschaftlich und auch vergänglich! Liebe dagegen zeichnet sich durch Beständigkeit, Kontinuität und Freiheit aus. Verliebtheit ist auch der Versuch, zwei Leute zusammen zu binden, egal wie gut sie zusammenpassen. Liebe *ist* die freiheitliche Bindung von Menschen, die zusammenpassen.
Das heißt *nicht*, daß Verliebtheit schlechter wäre als Liebe. Sie ist nur etwas anderes. Und manch einer, der "Liebe" sucht, sollte sich fragen, ob er nicht vielleicht eher "Verliebtheit" sucht. Und wer wirklich "Liebe" im obigen Sinne sucht, fragt sich natürlich auch, ob er sich mit "Verliebtheit" zufriedengeben sollte.
Martin Gebhardt schrieb im Januar 2001 in dtr:
Und dann gibt es noch die Liebe. Oder vielleicht sollte ich besser sagen: das Verliebtsein? Letzteres ist bekanntlich das, was man beim ersten Mal für Liebe hält. Sie macht, daß wir uns zur Partnerin sehnen, daß wir allein beim Gedanken an sie Herz- oder sonstiges Klopfen bekommen, wieder beginnen, Liebesgedichte zu lesen oder vielleicht sogar zu schreiben, oder vielleicht über einen Umzug bis ans andere Ende der Welt nachdenken, mindestens, wenn nicht noch weiter.
Es ist etwas Wunderbares, in diesen Rausch einzutauchen, sich davon umspülen zu lassen, gemeinsam jegliches Zeitgefühl ignorierend über weiche Wolken zu tanzen, sich ganz und gar in den anderen fallen zu lassen. Hat jemand gesagt, Liebe mache blind oder färbe zumindest Brillen rosarot? Wer weiß, vielleicht hilft sie einem auch nur, die graue Brille abzunehmen.
Jedenfalls wissen wir alle, daß man sich daran nicht ewig festhalten kann. Rosarot mag angehen, aber völlig verschließen sollte man seine Augen auch wieder nicht vor der Realität. Ich behaupte mal, das Wesen der Liebe ist, daß sie den Verstand eben nicht ausklammert, sondern ergänzt -- vielleicht ist das der große Unterschied zum Verliebtsein. Und wer nicht mit geschlossenen Augen im Exil auf Wolke 7 versauern möchte, wo er nämlich irgendwann feststellt, daß die Party vorbei, die Gäste gegangen, die Heizung schon abgestellt und der letzte Zug längst abgefahren ist, tut gut daran, ein gesundes Mittelmaß zwischen Gefühl und Verstand zu finden. Die Betonung mag immer mal wieder unterschiedlich ausfallen, aber beides ist wichtig.
Martin Gebhardt schrieb im Februar 2001 in dtr:
Natürlich bin ich begeistert von der Frau, in die ich mich verliebe, und das sage ich ihr auch. Und umgekehrt freue ich mich unendlich darüber, wenn sie mich attraktiv, begehrenswert, einfühlsam, vertrauenswürdig und was weiß ich nicht noch alles findet und mir das auch entsprechend mitteilt. Es unterstützt auch sicherlich die Gefühle, die ich habe, trotzdem ist das nicht alles. Spätestens an der Stelle, wo es um Liebe geht, die meiner Meinung nach mehr als nur ein Gefühl ist, denn da geht es auch um Willensentscheidungen, um Verantwortung, um vorausschauende Planung und solche Dinge, sollte ich mich aber ein Stück von dieser "Bauchpinselei", wie Ede es formuliert, lösen.
Stattdessen frage ich mich eher, ob ich auf Dauer neben dieser Frau aufwachen mag, auch wenn keine Zeit für ein Frühstück im Bett ist, sie schlecht geschlafen hat und sie mich mit verquollenen Augen anmufft. Ob ich mich mit ihrer Persönlichkeit werde anfreunden können, die vielleicht gar nicht so glatt und wohlgeformt ist, wie es mir am Anfang schien. Und ob meine eigene ihr wohl zuzumuten sein wird. Wenn man mal alle Komplimente, alle Zärtlichkeiten außen vor lässt, tut sie mir trotzdem gut durch ihre Art? Bin ich bereit, Kompromisse einzugehen, auch wenn ich dafür vielleicht auf liebgewonnene Gewohnheiten werde verzichten müssen, und kann ich das tun, ohne mir selbst untreu zu werden? Sind wir in der Lage, Konflikte zu erkennen und zu lösen, und können wir dafür unseren Stolz zurückstellen? Kann ich mir vorstellen, dieser Frau mein Leben anzuvertrauen, also nicht um Leben und Tod, sondern meine Existenz, das, was mich ausmacht, wo ich vielleicht schwach und verletzlich bin. Wird sie mich dann aufbauen? Könnte ich wesentliche Entscheidungen von ihr abhängig machen und würde sie das umgekehrt auch tun? Diese und viele weitere Fragen kann man sich stellen, und irgendwo hier entsteht Liebe als eine Symbiose von Gefühl und Verstand.
Vergessen wir aber über den Verstand das Gefühl nicht, denn natürlich will ich morgens beim Aufwachen ihren Anblick genießen können, sie begehren, mit ihr fröhlich sein, gemeinsam verrückte Dinge erleben, die Verliebtheit, die Lust am Leben pflegen. Dafür bin ich bereit, meinen Verstand und meine Phantasie einzusetzen, um die Gefühle zu pflegen und immer mal wieder ein wenig das Ego bauchzupinseln. Weil es doch so schön ist, und weil es auch die Liebe nährt.
10. Grundregeln des Zusammenlebens in einer Liebesbeziehung
Ehrlich sein. Jedoch ist "schonungslose Offenheit" fehl am Platze. Ehrlichkeit sollte Verletzungen vermeiden. Genauso zu vermeiden ist das Streben, alles vom Partner fernzuhalten. Der Partner ist belastbar und will auch belastet werden. Weswegen wäre er/sie sonst Partner?
Höflich sein. Höflichkeit ist eine notwendige Eigenschaft, die verhindert, daß das Verhalten zu grobschlächtig wird. Höflichkeit bedeutet nicht, in Floskeln zu reden oder stets zu näseln. Höflichkeit ist die Kunst, Selbstverständliches niemals als selbstverständlich anzusehen. Höflichkeit vermeidet, wenn richtig angewandt, Anöderei.
Sich nicht in Gefühlen ausruhen. Sobald man sich wohlfühlt,
setzt Trägheit ein, aus Aktivität (die nötig war, um diesen
Zustand zu erreichen) wird schleichend Passivität. Konsumverhalten
korrumpiert auch den Gefühlsbereich. Man vergißt, daß man
zum Teil sehr hart kämpfen mußte, um sich den momentanen Zustand
zu erarbeiten. Eine Liebesbeziehung ist jedoch etwas äußerst
dynamisches und damit sehr empfindlich gegenüber Inaktivität.
Man muß um seinen Partner jeden Tag kämpfen! Wer es täglich
tut, für den bedeutet es eine extrem geringe Anstrengung. Wer es
vernachlässigt, der muß vollen Einsatz bringen, damit der Anfangszustand
wiederhergestellt werden kann.
Den anderen nicht formen wollen! Die Vorstellung vom Traumpartner aufzugeben, ist die wichtigste Grundvoraussetzung für eine funktionierende Liebesbeziehung. Das heißt nicht, kritiklos alles einzustecken. Die Kunst ist, statt formen zu wollen den Partner selbst zu aktivieren, in gewissen Bereichen Kompromisse einzugehen. Den Wunschpartner bekommt man nicht, niemals. Den muß man sich schaffen. Nicht (!) jedoch durch Veränderung des Partners, sondern durch die Modellierung des Bildes des Partners in der eigenen Vorstellung!
Den anderen richtig (im Sinne von nicht falsch) belasten. Nicht versuchen, alles Unangenehme fern zu halten. Der Partner will alles mit uns teilen. Allerdings nicht die schlechte Laune vom Arbeitsplatz! Launen behalten wir für uns, die Ursache der Launen können wir mit dem Partner teilen.
Sich vor "tiefen Gefühlen" hüten! Allgemein gilt es als besonders romantisch oder emotional reif, tiefe Gefühle zu zeigen. Das ist ein schwerer Fehler. Tiefe Gefühle haben stets etwas mit Fanatismus zu tun. Werden solche Gefühle verletzt, schlägt Liebe ganz automatisch in Haß um, denn Haß ist nicht das Gegenteil von Liebe, sondern eine Abart davon, die durch Übermaß und Fehlleitung entsteht. Der Grundsatz, daß es Grenzen gibt, die man nicht überschreiten sollte, wenn man langfristigen Vorteil haben möchte, gelten auch hier. Gefühle müssen in gesunden Grenzen gehalten werden, dann sind sie auch ein Garant für eine langlebige und feste Liebesbeziehung.
11. Beziehungen als Sucht
Beziehungen können auch zur Sucht werden - mehr dazu in der Buchbesprechung “Sex, Romanzen und Beziehungen als Sucht?”: Dort findet man, wie die drei Süchte und zudem Co-Abhängigkeit definiert sind und dass nicht nur das übertriebene Ausleben von Sex, Romanzen und Beziehungen süchtig sein können, sondern schon übertriebenes Vermeiden von oder das Phantasieren über Sex, Romanzen oder Beziehungen. Es wird auch auf die Genesung mittels des Zwölf-Schritte-Programms eingegangen. Zwei weitere kleine Buchbesprechungen runden diesen Text ab.
12. Weitere Texte zu diesem Thema
Hier werden Bücher aufgelistet, die in irgendeiner Weise intelligente Dinge über das Zusammenleben oder -wirken von Menschen sagen. Da man die meisten Regeln nicht nur für Freundschaft oder Liebe, sondern in allen Bereichen des Lebens anwenden kann und soll, wird hier nicht zwischen "normalen Ratgebern" und "Liebeskunstbüchern" unterschieden, zumal auch Bücher, die als Schwerpunkt Liebeskunst oder normalen Benimm beschreiben, stets andere Aspekte beleuchten. Es sind auch Titel dabei, die nicht explizit von Verhaltensregeln handeln, in denen aber menschliche Beziehungen so detailliert beschrieben werden, daß sie durchaus geeignet sind, um "theoretische Erfahrungen" zu machen (d.h. man kann seinen praktischen Erfahrungsschatz durch neue Facetten menschlichen Zusammenseins durch Situationen anreichern, die man bisher selbst nie erlebt hat). Zumeist handelt es sich dabei natürlich um erotische Literatur. Diese Titel sind durch ein + gekennzeichnet.
Im Teil über moderne Literatur tauchen auch einige Ratgeber auf, die nicht immer ernst zu nehmen sind, die aber ganz witzige Tips oder unterhaltsame Passagen enthalten. Ich selbst halte eher etwas von den Klassikern, denn hier ist wesentlich mehr Essenz enthalten als in den modernen, meist von Modeströmungen abhängigen Werken. Dementsprechend ist die Liste der Klassiker länger als die der Moderne.
Klassiker
- Adolph Freiherr von Knigge: Über den Umgang mit Menschen; z.B. Ausgabe Insel-Taschenbuch (273), Insel-Verlag, Frankfurt/M., 1977. Der Klassiker.
- Gracians Handorakel - Die Kunst der Weltklugheit; Deutsch von Arthur Schopenhauer; z.B. Ausgabe Paul Neff Verlag, Wien - Berlin.
- Arthur Schopenhauer: Aphorismen zur Lebensweisheit; z.B. Ausgabe Maximilian-Verlag, Detmold - Hiddensen, 1948.
- Mallanaga Vatsyayana: Kamsutram - Leitfaden der Liebeskunst; z.B. Ausgabe C.H.Beck, München, 1987. (Für Neulinge: hierbei handelt es sich um ein Gesamtwerk in Benimmfragen zwischen Menschen. Sexualität ist nur ein Teil hiervon.)
- Ovid: Liebeskunst; z.B. Ausgabe Insel-Taschenbuch (164), Insel-Verlag, 1978.
- Laotse: Tao Te King; z.B. Ausgabe Otto Wilhelm Barth Verlag, München - Wien, 1989.
- Fritz Thurn: Die Weisheiten der Aspasia; z.B. Ausgabe Paris: Edition Les Livres D'Or.
- John Cleland: Die Memoiren der Fanny Hill; z.B. Ausgabe Wien, München, Basel: Verlag Kurt Desch.
- M.Musashi: Das Buch der fünf Ringe; z.B. Ausgabe Düsseldorf, Wien, New York: Econ Verlag, 1988.
- Sunzi: Die Kunst des Krieges; z.B. Ausgabe München: Droemer Knaur, 1988.
Moderne Bücher
- Constanze Elsner: Wie man eine Frau aufreißt; München: Heyne-Verlag, 1982.
- Constanze Elsner: Wie man einen Mann aufreißt; München: Heyne-Verlag, 1983. { Man muß beide lesen, um die wahren Zusammenhänge zu erkennen. :-) }
- Carina S.: Oh Herr, warum ich?; Kiel: Verlag Claus Schönleber, 1991.
- Die Rosarote Brille (Gebrauchsanleitung, 4 Seiten); Kiel: Verlag Claus Schönleber, 1990.
- Roald Dahl: Onkel Oswald und der Sudan-Käfer; Hamburg: Rowohlt Verlag (Reihe rororo, Nr. 5544), 1981.
- Jose Pierre: Therese oder Die Kastanienblüte; Hamburg: Rowohlt Verlag (Reihe rororo, Nr. 4505), 1980. Originaltitel: Qu'est-ce que Therese? C'est les marronniers en fleurs (Verlag Le Soleil Noir, Paris, 1974).
Claus Schönleber · Geschrieben im März 1995